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The Dürr sustainable finance team

Im Rahmen der Nachhaltigkeit

Um nachhaltige Finanzierungsinstrumente schneller auf den Weg bringen zu können, hat der Dürr-Konzern die Grundlagen dafür in einem Rahmenwerk festgelegt. Treasury-Chef Christian Aue und Hanjo Hermann, Leiter Corporate Sustainability, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das neue → Sustainable Finance Framework.

Warum hat sich der Dürr-Konzern ein Rahmenwerk für grüne Finanzierungen gegeben?

Aue:
Wir wollen die Grundsätze unserer nachhaltigen Unternehmensfinanzierung für den Kapitalmarkt nachvollziehbar machen. Dazu zählt zum Beispiel die Frage, an welchen Nachhaltigkeitszielen wir uns messen lassen wollen, wenn wir Schuldscheine oder Anleihen mit Nachhaltigkeitskomponente ausgeben.

Hermann: Mit dem Sustainable Finance Framework treiben wir auch die Transformation im eigenen Unternehmen voran. Denn die in dem Rahmenwerk festgelegten Grundsätze ermöglichen es uns, das Geld dort einzusetzen, wo wir nachhaltiger werden wollen. Beispiele hierfür sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau unserer Eigenstromerzeugung.

Wie kann ein Schuldschein nachhaltig sein? 

Aue: Wir treffen mit den Schuldscheinkäufern eine zusätzliche Vereinbarung: Wir koppeln die Zinsen unserer Finanzierung an bestimmte Nachhaltigkeitsziele, beispielsweise die Senkung unseres CO2-Ausstoßes. Wenn wir die Ziele erreichen, zahlen wir weniger Zinsen. Das freut nicht nur uns und die Umwelt. Unsere Investoren sehen, dass wir beim Thema Nachhaltigkeit – einem wesentlichen Bestandteil unserer → Strategie – auf dem richtigen Weg sind, was wiederum positiv für den Konzern ist. Verfehlen wir unsere Nachhaltigkeitsziele, müssen wir mehr Zinsen zahlen. Dann werden die Investoren sozusagen dafür entschädigt, dass wir ein mit ihnen vereinbartes Ziel nicht einhalten.

Der Markt für grüne Geldanlagen wächst seit Jahren deutlich. Investoren suchen verstärkt nach Anlagemöglichkeiten in nachhaltigen Geschäftsbereichen.

Hanjo Hermann, Leiter Corporate Sustainability

Warum sind grüne Finanzierungsinstrumente für Unternehmen wie den Dürr-Konzern so wichtig?

Hermann: Der Markt für grüne Geldanlagen wächst seit Jahren deutlich. Investoren suchen verstärkt nach Anlagemöglichkeiten in nachhaltigen Geschäftsbereichen. Die Nachfrage steigt aber nicht nur bei privaten und institutionellen Anlegern, sondern auch bei den Geschäftsbanken. Sie legen zunehmend Wert auf ein Kreditportfolio mit möglichst niedrigen Klima- und Umweltrisiken.

Aue: Dass wir transparent machen, in welche nachhaltigen Projekte unsere Finanzmittel fließen, kommt am Kapitalmarkt gut an. Wir erwarten eine erhöhte Nachfrage bei zukünftigen Finanzierungen, was sich positiv auf die Konditionen auswirken dürfte.

Ein Sustainable Finance Framework haben sich schon andere Unternehmen gegeben. Was ist das Besondere an dem Rahmenwerk des Dürr-Konzerns?

Hermann: Wir berücksichtigen als eines der ersten Unternehmen die neuen Regeln der seit 2022 geltenden EU-Taxonomie-Verordnung. Sie stellt, vereinfacht gesprochen, ein europaweit geltendes Klassifizierungssystem dar, das Kriterien für ökologisch nachhaltige Geschäftsaktivitäten vorgibt. Auf diese Weise können Außenstehende erkennen, wie nachhaltig ein Unternehmen arbeitet. Die damit verbundene Berichtspflicht bedeutet zwar erheblich mehr Aufwand. Wir sehen das aber als Chance, weil wir zeigen können, wie viel wir beim Thema Nachhaltigkeit schon in die Wege geleitet haben und was wir noch planen.


72 Punkte

erhielt der Dürr-Konzern beim Nachhaltigkeits-Rating von EcoVadis, an das Finanzierungsinstrumente des Unternehmens mit einem Gesamtvolumen von


1,4 Mrd. €

gekoppelt sind. Je besser das Rating ausfällt, desto niedriger sind die Finanzierungskosten. Der Dürr-Konzern hat beim EcoVadis-Rating den Gold-Status erreicht und zählt damit zu den besten 5 % aller bewerteten Unternehmen.

Wohin fließen die Erlöse aus grünen Finanzierungen?

Aue: Unser Sustainable Finance Framework sieht vor, dass diese Erlöse nur in Projekte fließen dürfen, die der Taxonomie-Verordnung entsprechen. Das können Photovoltaikanlagen auf den Dächern unserer Gebäude sein, aber auch die Entwicklung nachhaltiger Produkte für unsere Kunden. Beispiele sind Maschinentechnik für den Bau klimafreundlicher Holzhäuser und Beschichtungsanlagen für die Produktion von Batterien, wie sie z. B. E-Autos benötigen. Wir werden jährlich berichten, wie wir die Erlöse aus grünen Finanzierungen verwenden. Auch das sieht unser neues Rahmenwerk vor.

Der Dürr-Konzern will mit seinen Produkten den Kunden dabei helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Wie hoch ist die Nachfrage nach besonders nachhaltigen Lösungen?

Hermann: Lange Zeit stand bei den meisten Kunden die kurzfristige Rendite einer Investition im Vordergrund. Seit zwei Jahren bemerken wir ein Umdenken. Mittlerweile wollen immer mehr Kunden wissen, wie nachhaltig eine Technologie ist und wie sie sich über den gesamten Lebenszyklus hinweg im Hinblick auf den CO2-Ausstoß verhält. Das gilt besonders für große Automobilhersteller, die von ihren Lieferanten mittlerweile nachhaltiges Handeln deutlich einfordern.

Vielen Dank für das Gespräch. 

Hier finden Sie weitere Informationen über unsere nachhaltige Unternehmensfinanzierung:

Wir wollen die Grundsätze unserer nachhaltigen Unternehmensfinanzierung für den Kapitalmarkt nachvollziehbar machen.

Christian Aue, Leiter Treasury

Hanjo Hermann
Hanjo Hermann
Senior Manager Corporate Sustainability
Dürr Aktiengesellschaft
Carl-Benz-Str. 34
74321 Bietigheim-Bissingen
Deutschland