Na so was!
23.03.2023
Warum findet man bei einem Maschinen- und Anlagenbauer einen vierbeinigen Mitarbeiter und kiloweise Walnüsse? Die Antwort auf diese und weitere kuriose Fragen finden Sie hier.
Welcher Dürr-Mitarbeiter hat vier Beine?
Schwarzes Fell, grüne Augen und weiße Schnurrhaare – bereits seit 2015 verstärkt Kater Eddie Murph das Team von Dürr Brasil in São Paulo. Der Vierbeiner hat einen eigenen Firmenausweis und ist dank Mitarbeiterzeitung und Social Media auch international gut vernetzt. Seine Bewerbung damals: eher unkonventionell. Regelmäßig über den Campus streunen reichte aus, um die Herzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erobern. Sein Job: kein Pfotenschlecken. Zwischen Sonnenbad und Schmuseeinheiten bleibt kaum noch Zeit für andere Aufgaben.
Warum findet man Walnüsse im Dürr-Konzern?
In fein gemahlenem Zustand eignen sich Walnussschalen hervorragend als Poliermittel. Dank der enthalten Ölrückstände entstehen spiegelglatte Oberflächen. Bei Dürr kommt das Naturprodukt in der maschinellen Fertigung zum Einsatz – fürs Polieren sogenannter Glockenteller. Das sind spezielle Scheiben aus Titan, die ganz vorn auf dem Lackierroboter sitzen und durch schnelle Rotation einen homogenen Sprühstrahl erzeugen. Unebenheiten im Glockenteller hätten ein unregelmäßiges Lackbild zur Folge. Damit alles glattläuft, sorgen in Bietigheim pro Jahr deshalb rund 100 Kilogramm Walnussschalengranulat für einwandfreie Polierergebnisse.
Was haben Ketchup und Lack gemeinsam?
Lack auf die Pommes und Ketchup aufs Auto? Dafür reichen die Gemeinsamkeiten dann doch nicht aus. Die Eigenschaft, die sich beide teilen, kennen viele aus dem Alltag: Öffnet man eine Glasflasche mit Ketchup und dreht diese auf den Kopf, passiert erstmal gar nichts. Schüttelt man die Flasche stattdessen vorher, läuft die Soße leichter heraus. Auch Lacke werden durch Bewegung dünnflüssiger und lassen sich dadurch besser fördern und zerstäuben. Nach einer kurzen Ruhephase kehren sowohl Ketchup als auch Lack in ihren dickflüssigeren Ausgangszustand zurück. So ist sichergestellt, dass sie sich nicht ungewollt weiter auf dem Teller oder der Karosserie verteilen. Dieses Verhalten nennt man Thixotropie.
Warum tauchen nicht nur Autos ins Lackierbecken?
Bevor ein Auto seine Farbe erhält, wird zum Schutz vor Korrosion eine Grundierungsschicht aufgetragen. Dafür geht die Karosserie in einem Tauchlackierbecken baden. Werden verschiedene Fahrzeugmodelle in derselben Anlage grundiert, müssen die Düsen im Becken so eingestellt werden, dass die Beschichtungsqualität bei allen Karosserien stimmt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wollte die BMW Group in Dingolfing Industrietaucher unter Wasser schicken. Die Verantwortlichen besprachen die Idee mit Dürr. Zwei Hobbytaucher aus dem Lackieranlagen-Engineering bekamen Wind von dem Vorhaben und übernahmen diesen bisher einmaligen Einsatz. In voller Tauchmontur sprangen die Dürr-Mitarbeiter in das Lackierbecken, um das Düsenbild optimal einzustellen.