Aus alt mach nachhaltig
17.03.2022
Nachhaltigkeit rückt auch bei den Fahrzeugherstellern in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dürr positioniert sich als Partner für die grünen Ambitionen seiner Kunden. Damir Wagner ist Key Account Manager im Service und unterstützt die Autobauer dabei, ihre Bestandsanlagen mit ressourcenschonenden und emissionsarmen Technologien nachzurüsten.
Am liebsten ist Damir Wagner bei seinen Kunden vor Ort. Doch wegen der Corona-Pandemie ist das derzeit nicht immer in dem Umfang möglich wie sonst. Und trotzdem: Wenn er sich morgens eine Tasse Kaffee holt und seinen Rechner hochfährt, ist das die einzige Konstante an seinen Arbeitstagen. „Jeder Tag ist anders, das hängt immer davon ab, was meine Kunden gerade brauchen“, sagt der 59-Jährige. Wagner ist Key Account Manager bei Dürr. In dieser Funktion betreut er Volkswagen und andere Automobilhersteller und bietet sogenannte Plant Assessments für Upgrades bestehender Lackieranlagen an. Das ist ein Markt, der aus verschiedenen Gründen großes Wachstum verspricht.
10 %
weniger Energie benötigen Autobauer mit dem EcoDryScrubber bei der Gesamtproduktion eines Fahrzeugs
Warum sich ein Upgrade lohnt
Mehr als 60 Prozent aller Lackieranlagen in der Automobilindustrie weltweit sind über 20 Jahre alt und damit oft nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Veraltete Technologien erhöhen den Wartungsbedarf und verursachen hohe Betriebskosten. Außerdem besteht das Risiko, dass alte Anlagen hinter den steigenden Umweltstandards zurückbleiben. Und den eigenen Ansprüchen der Autobauer an eine energieeffiziente und nachhaltige Produktion werden sie häufig auch nicht mehr gerecht.
Doch die Kosten für den Bau einer neuen Lackieranlage liegen teilweise im dreistelligen Millionenbereich. Da lohnt es sich für ein Unternehmen, genauer hinzusehen, ob seine bestehende Anlage nicht für deutlich weniger Geld modernisiert werden kann. Ein weiterer Vorteil: Während ein Anlagenneubau meist über ein Jahr dauert, kann Dürr nötige Upgrades in der Regel innerhalb weniger Wochen durchführen, teilweise sogar während des laufenden Betriebs.
33 %
weniger CO2-Emissionen in der Lackiererei durch Umrüstung auf den EcoDryScrubber
Assessment dauert nur sieben bis zwölf Tage
„Neue Lackieranlagen entstehen heute fast nur noch in Asien“, erklärt Wagner. „In anderen Regionen, zum Beispiel in Europa und Nordamerika, gehen wir in den Bestand und sehen, was man dort machen kann.“ Und da gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Dürr seinen Kunden maßgeschneidert anbietet. Beim Assessment, das in der Regel zwischen sieben und zwölf Tage dauert, prüft ein Team von Dürr im ersten Schritt die Anlagen und analysiert die entsprechenden Daten. Anschließend errechnet ein Tool das Einsparpotenzial. Auf dieser Basis erörtern die Dürr-Experten verschiedene Maßnahmen, die entsprechend den Kundenwünschen umgesetzt werden. „Geht nicht gibt es eigentlich nicht bei der Modernisierung einer Bestandsanlage“, sagt Wagner.
Die größte Sorge der Autobauer ist nach seiner Erfahrung, dass die Umbaumaßnahmen zu längeren Produktionsausfällen führen könnten. Für die Modernisierung von Lackierkabinen hat Dürr deshalb ein stufenweises Umbaukonzept entwickelt, bei dem die einzelnen Schritte jeweils innerhalb der üblichen Werksferien umgesetzt werden können, wenn die Bänder in den Produktionshallen ohnehin stillstehen.
bis 2050
wollen viele Automobilhersteller bilanziell CO2-neutral sein
Lackabscheidung als größter Hebel
Wirkungsvollster Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Lackierkabine ist Dürrs EcoDryScrubber. Anders als bei herkömmlichen Verfahren werden hier die überschüssigen Lackpartikel – der sogenannte Overspray – in der Lackierkabine nicht mit Wasser und Chemikalien abgeschieden. Stattdessen kommt Kalksteinmehl als natürliches Bindemittel zum Einsatz. Der Effekt: Die aufwendig konditionierte Kabinenluft bleibt trocken und kann daher mehrfach eingesetzt werden. Auch eine Abwasserbehandlung sowie die Entsorgung von Lackschlamm entfallen.
Allein durch den Umstieg von Nass- auf Trockenabscheidung reduziert sich der Energieverbrauch in der gesamten Lackiererei um rund 25 Prozent. Die CO2-Emissionen nehmen sogar um ein Drittel ab. Betrachtet man den kompletten Herstellungsprozess eines Autos, machen sich diese Einsparungen ebenfalls bemerkbar: Hier kann der Energiebedarf um 10 Prozent gesenkt werden – ein riesiger Hebel auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Automobilfabrik.
Der Markt für solche Lösungen ist beträchtlich: Noch arbeiten allein in Europa rund 200 Lackierlinien mit Nassabscheidung – und Dürr behauptet sich bei der Umrüstung auf die trockene und deutlich nachhaltigere Alternative als Marktführer. Wagner sieht dafür verschiedene Gründe.
Geht nicht gibt es eigentlich nicht bei der Modernisierung einer Bestandsanlage.
Damir Wagner , Key Account Manager im Service
Erfahrung und persönlicher Kontakt
Zum einen biete Dürr umfassende Lösungen aus einer Hand, von der Applikationstechnik bis hin zur zentralen Steuerung – alles technisch aufeinander abgestimmt und hocheffizient. Zum anderen betreue man dabei auch die Anlagen anderer Hersteller. Und dann sei da noch die langjährige Expertise des Unternehmens und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Assessment einer Anlage funktioniere nur im Team, in dem man verschiedene Perspektiven und Ansätze vereine. Berufserfahrung sei dabei ein ganz wichtiger Faktor. „Man hat es mit alten Anlagen zu tun“, sagt Wagner. „Ein junger Kollege muss sich erst mit der Technologie von vor 20 Jahren vertraut machen. Da ist es gut, wenn man jemanden mit entsprechendem Wissen und Erfahrung im Team hat.“
Wagner arbeitet seit 32 Jahren bei Dürr, war im Ersatzteilverkauf und als Projektleiter tätig, arbeitete sich zum Abteilungsleiter hoch und ist seit zwei Jahren im Vertrieb des Service-Bereichs für wichtige Schlüsselkunden verantwortlich. Dabei profitiert er in großem Maß von seinem Wissen um Dürr und die Produkte, das er über die Jahrzehnte aufgebaut hat.
Doch neben Expertise und den Lösungen aus einer Hand gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor: den persönlichen Kontakt mit den Kunden vor Ort. Mit vielen von ihnen ist über Jahre hinweg ein enges Vertrauensverhältnis gewachsen. „Natürlich ist es besser, wenn ich die Kunden in persönlichen Gesprächen von unseren Lösungen überzeugen kann“, sagt Wagner. „Vor allem aber: Beim Kunden pulsiert das Leben. Nur wenn ich mir mit eigenen Augen selbst ein Bild machen kann, weiß ich danach auch, was ich zu tun habe.“
Nachhaltigkeitsbooster
Auf die Lackiererei entfällt fast die Hälfte des Energieverbrauchs in der Automobilproduktion. Gleichzeitig bietet der Lackierprozess viele Ansatzpunkte, um den Energie-, Material- und Platzbedarf sowie den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dürr entwickelt gezielt Produkte, mit denen sich der ökologische Fußabdruck von Lackierereien verringert. Auch in der Digitalisierung steckt viel grünes Potenzial.
Effiziente Lackabscheidung
Keine andere Einzelmaßnahme ist bei der nachhaltigen Modernisierung alter Lackierereien so wirkungsvoll wie der Umstieg von Nass- auf Trockenabscheidung. Naturprodukt statt Chemikalien und Umluftführung statt energieintensiver Frischluftaufbereitung: Der EcoDryScrubber ist das Must-have für umweltbewusste Anlagenbetreiber.
Erfahren Sie mehr über → EcoDryScrubber.
Trockner-Revolution
Zum Trocknen frisch aufgetragener Lackschichten, insbesondere für das Aufheizen der Karosserie, muss viel Energie aufgewendet werden. Weil diese bislang aus Erdgas stammt, schlägt der Trockner negativ in der CO2-Bilanz der Autohersteller zu Buche. Das ändert sich mit dem innovativen Karosserietrockner EcoInCure. Er ist elektrisch beheizbar, sodass unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erhebliche Mengen CO2 eingespart werden können: rund 40 % in der gesamten Lackiererei. Zudem reduziert der innovative Trockner den Gesamtenergieverbrauch durch eine effiziente Abwärmenutzung und seine kompakte Bauweise. Dank der reduzierten Gehäuseoberfläche ergeben sich geringere Wärmeverluste in die Hallenumgebung.
Erfahren Sie mehr über → EcoInCure.
Intelligentes Energiemanagement
Mit der Steuerungssoftware DXQenergy.management lassen sich Einsparpotenziale in der gesamten Lackieranlage ermitteln. Die smarte Anwendung überwacht Verbrauchswerte und ermöglicht die unkomplizierte Analyse des Energiebedarfs für beliebige Zeiträume. Auf dieser Basis haben Betreiber die Möglichkeit, Abweichungen zu untersuchen, Ursachen zu finden und den Energiebedarf zu optimieren. Dabei stehen eine transparente und verbrauchsorientierte Produktion im Vordergrund, ohne die Gesamtanlageneffektivität zu beeinträchtigen. Die Software kann auch in bestehenden Lackieranlagen nachgerüstet werden.
Erfahren Sie mehr über → DXQenergy.management.
Damir
Wagner
Key Account Manager Service
Dürr Systems AG
Carl-Benz-Straße 34
74321 Bietigheim-Bissingen
Deutschland
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