Weltweit arbeiten 20.500 Menschen für den Dürr-Konzern, davon 9.400 in Deutschland. Das Unternehmen, das unter anderem für Lackieranlagen, Automatisierungstechnik und Maschinen für die Möbelproduktion bekannt ist, benötigt viele Ingenieurinnen und Ingenieure, IT-Fachleute und hochspezialisierte Kräfte in Montage und Produktion. Um diese Menschen für sich zu gewinnen, setzt man zum Beispiel auf individuell zugeschnittene Fach- und Führungskarrieren, umfangreiche Weiterbildung sowie freiwillige Angebote für Sport, Gesundheit und Kultur.
Anja Reinalter, die in der Bundestagsfraktion der Grünen Sprecherin für Bildung und Forschung ist, sagte: „Der Fachkräftemangel bedroht unseren Wohlstand und hemmt wirtschaftliches Wachstum. Die betriebliche Aus- und Weiterbildung ist ein ganz entscheidender Faktor im Kampf gegen die allgegenwärtige Fachkräftekrise sowie eine nachhaltige Investition in die Zukunft.“
Dr. Daniel Gerken, Personalchef der Dürr Systems AG, ergänzte: „Bei Dürr bekommen wir den Fachkräftemangel ebenfalls zu spüren. Daher gehen wir neue Wege in der Personal- und Azubigewinnung, indem wir potenzielle Bewerber aktiv ansprechen und attraktive Rahmenbedingungen in der Ausbildung schaffen. Außerdem betonen wir den hohen Stellenwert von Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Konzern. Beides sind wichtige Argumente, um Interessenten zu überzeugen.“
Um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, setzt Dürr bewusst auf eine moderne Unternehmenskultur. Ihr Merkmal ist, dass sich die Beschäftigten einbringen können und Feedback erhalten. Zuletzt erarbeitete das Unternehmen gemeinsam mit der Belegschaft einen neuen Wertekatalog. Daran beteiligten sich über 800 Beschäftigte aus dem In- und Ausland. In der Folge durchliefen Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Team-Trainings, um zu erörtern, was die Werte für die Arbeit ihrer Abteilungen konkret bedeuten.
Den Kontakt zu jungen Menschen sucht der Maschinen- und Anlagenbauer auch auf Azubi- und Hochschulmessen. Die Ausbildung genießt bei Dürr einen hohen Stellenwert. Zurzeit sind knapp 550 Azubis und Dual Studierende beschäftigt. Ihnen stehen 19 Ausbildungsgänge und 13 Studienfächer zur Wahl.
Anja Reinalter sprach sich für eine stärkere Förderung Jugendlicher bei der Berufs- und Studienwahl aus: „Junge Menschen brauchen mehr Berufsorientierung – und zwar frühzeitig, individuell und regelmäßig.“ Vom Rundgang durch die Produktionsstätte und dem Austausch mit den Auszubildenden bei Dürr zeigten sich die Grünen-Politiker begeistert: „Man spürt richtig, dass Ihr mit Spaß bei der Sache seid und hier etwas vorwärts geht“, so Reinalter zum Abschluss ihres Besuchs.