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Pressemeldung

Dürr-Konzern schließt 2022 mit Rekorden bei Auftragseingang und Umsatz ab

Vorläufige Geschäftszahlen 2022

- Auftragseingang erstmals über 5 Mrd. €

- Umsatz steigt um 22 %

- Ergebnis nach Steuern stark erhöht (+58 %)

- Free Cashflow höher als prognostiziert (117 Mio. €)

- Für 2023 profitables Wachstum erwartet

Bietigheim-Bissingen, 23. Februar 2023 — Der Dürr-Konzern hat im Jahr 2022 neue Rekorde bei Auftragseingang und Umsatz erzielt. Die Bestellungen nahmen trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds mit einem Plus von 17 % kräftig zu und übertrafen mit 5.008 Mio. € erstmals die Marke von 5 Mrd. €. Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „2022 haben wir stark von der Ausrichtung unseres Technologieangebots an den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, E-Mobilität und Automatisierung profitiert. In diesen Bereichen investieren viele Kunden auch bei konjunkturellem Gegenwind, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Das macht unser Geschäft überdurchschnittlich resilient.“ Der Umsatz wuchs nach dem verhaltenen Vorjahr um 22 % und übertraf mit 4.314 Mio. € die Zielspanne (3.900 bis 4.200 Mio. €). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten erreichte mit 5,4 % den seit Mai geltenden Zielkorridor (5,0 bis 6,5 %). Das Ergebnis nach Steuern stieg um 58 % auf 134 Mio. €. Der Free Cashflow lag mit 117 Mio. € auf dem hohen Vorjahresniveau (121 Mio. €). Im laufenden Jahr will der im MDAX notierte Maschinen- und Anlagenbauer profitabel wachsen: „Wir sind mit einem Rekordauftragsbestand in das Jahr gestartet und wollen den Umsatz um bis zu 11 % steigern. Auch die EBIT-Marge vor Sondereffekten soll deutlich zunehmen und 6,0 bis 7,0 % erreichen“, so Dr. Jochen Weyrauch.

Im Geschäft mit der Automobilindustrie zahlte sich der Fokus des Konzerns auf die Elektromobilität aus. Der Auftragseingang für Produktionstechnik für E-Autos wuchs um über 40 % auf den neuen Höchstwert von mehr als 1,1 Mrd. €. Auch im neuen Geschäft mit Batterieherstellern setzte der Konzern seine Expansion fort. Hier liefert Dürr vor allem Anlagen für die Elektrodenfertigung und überschritt bei den Bestellungen erstmals die Schwelle von 100 Mio. €. Das neu etablierte Automatisierungsgeschäft mit der im Jahr 2021 akquirierten Teamtechnik-Gruppe erzielte ebenfalls ein starkes Wachstum.

Technologien für nachhaltige Produktion gefragt
Ein zunehmend wichtiger Wachstumstreiber ist der Trend zu nachhaltigen Produktionsprozessen. „Nachhaltigkeit gewinnt als Investitionsmotiv immer mehr Bedeutung. Die Automobilhersteller haben ambitionierte Ziele für die Dekarbonisierung. Um diese Ziele zu erreichen, müssen sie Produktionsschritte wie die Lackierung auf emissionsarme Technologien umstellen. Dafür liefern wir die richtigen Lösungen“, so Konzernchef Weyrauch.

Bei der Konzerntochter HOMAG erreichte der Auftragseingang mit 1.706 Mio. € das Rekordniveau des Vorjahres (1.713 Mio. €). Im ersten Halbjahr setzte sich der Nachfrageboom im Bereich Möbelproduktionstechnik fort, bevor im dritten Quartal wie erwartet eine Abkühlung einsetzte. Weiter auf Wachstumskurs ist das Geschäft mit Produktionsanlagen für klimafreundliche Holzhäuser, dessen Anteil am Umsatz von HOMAG auf knapp 15 % stieg. Hier profitiert HOMAG vom Trend zum nachhaltigen und automatisierten Bauen und sieht weiterhin gute Wachstumsperspektiven.

Umsatzzuwächse in allen Divisions
Zur starken Umsatzausweitung trugen spürbare Verbesserungen in der Lieferkettensituation im zweiten Halbjahr bei. Gleichzeitig unterstützte die weniger restriktive Corona-Politik in China die Umsatzdynamik. Das Umsatzplus wurde von allen fünf Divisions des Dürr-Konzerns getragen. Am stärksten wuchs der Bau von Lackierereien und Montagelinien für die Autoindustrie (Paint and Final Assembly Systems) mit über 30 %. Das Service-Geschäft nahm um 8 % auf 1.219 Mio. € zu und erreichte einen Umsatzanteil von 28 %.

Das EBIT vor Sondereffekten stieg um 17 % auf 232 Mio. €, obwohl es durch hohe Materialpreise, Lieferkettenprobleme und Einbußen durch die Frühjahrs-Lockdowns in China erheblich belastet wurde. Im zweiten Halbjahr setzte ein positiver Ergebnistrend ein, im Schlussquartal erreichten das EBIT und die EBIT-Marge vor Sondereffekten mit 84 Mio. € und 6,8 % hohe Werte.

Die Investitionen wurden um 29 % auf 139 Mio. € angehoben. Hauptgrund dafür war das größte Investitionsprogramm in der Geschichte von HOMAG, das Kapazitätserweiterungen, Effizienzverbesserungen und klimafreundliche Neubauten an mehreren Standorten umfasst. Trotz der steigenden Investitionen war der Free Cashflow (117 Mio. €) etwas höher als erwartet (50 bis 100 Mio. €). Finanzvorstand Dietmar Heinrich: „Der hohe Cashflow ist das Ergebnis eines disziplinierten Net Working Capital Managements. Obwohl wir die Bestände angesichts der Lieferkettenprobleme anheben mussten, konnten wir die Mittelbindung reduzieren. Ein wichtiger Faktor dafür war, dass wir im Zuge des starken Auftragseingangs hohe Anzahlungen vereinnahmen konnten.“ Da die flüssigen Mittel zum Jahresende 2022 um 23 % auf 716 Mio. € stiegen, lag die Nettofinanzverschuldung Ende 2022 mit 46 Mio. € auf sehr niedrigem Niveau.

18.500 Beschäftigte
Zum 31. Dezember 2022 waren im Dürr-Konzern 18.514 Menschen beschäftigt. Das sind 712 Personen beziehungsweise 4,0 % mehr als am Jahresende 2021. Die stärkste Zunahme verzeichnete HOMAG mit 5 %. In Deutschland stieg die Beschäftigtenzahl um 2,4 % auf 8.853 Personen. Aktuell absolvieren rund 500 junge Menschen eine Ausbildung oder ein duales Studium im Dürr-Konzern.

Ausblick
Der Ausblick für 2023 setzt voraus, dass sich die Konjunktur nicht schwächer entwickelt als erwartet, die Lieferketten weiter an Stabilität gewinnen und die weltpolitischen Unsicherheiten nicht zunehmen.

Der Dürr-Konzern ist mit einem sehr hohen Auftragsbestand von 4.014 Mio. € in das Jahr gestartet. Auf dieser Basis wird für 2023 ein Umsatzwachstum auf 4.500 bis 4.800 Mio. € erwartet. Der Auftragseingang dürfte nach dem Rekord des Jahres 2022 etwas abnehmen und eine Spanne von 4.400 bis 4.800 Mio. € erreichen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Bestellvolumen bei HOMAG nach dem außerordentlich starken Jahr 2022 wegen der Nachfrageabkühlung im Möbelsektor abnehmen dürfte. Im Geschäft mit der Automobilindustrie ist mit einer Fortsetzung der starken Nachfrage zu rechnen. Hier wird sich Dürr im Zuge seiner „Value before Volume“-Strategie auf margenstarke Aufträge konzentrieren.

Die EBIT-Marge vor Sondereffekten soll 2023 deutlich zunehmen und eine Bandbreite von 6,0 bis 7,0 % erreichen. Dafür sprechen eine hohe Auslastung, die Margenqualität des Auftragsbestands, die verbesserte Lieferkettensituation und der geplante Ausbau des Service-Geschäfts. Beim Ergebnis nach Steuern rechnet der Vorstand mit einem Anstieg auf 160 bis 210 Mio. €. Der Free Cashflow soll aus heutiger Sicht 50 bis 100 Mio. € erreichen.

Die Geschäftszahlen in dieser Meldung sind vorläufig und ungeprüft. Sie wurden noch nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt. Der Geschäftsbericht 2022 mit den endgültigen Zahlen erscheint am 16. März 2023.

KENNZAHLEN Dürr-Konzern (IFRS), Gesamtjahr
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 5.008,4 4.291,0 16,7
Auftragsbestand (31.12.) 4.014,0 3.361,0 19,4
Umsatz 4.314,1 3.536,7 22,0
Bruttoergebnis 938,7 819,4 14,6
Forschungs- und Entwicklungskosten 136,5 123,9 10,2
EBITDA (Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen) 337,5 299,4 12,7
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) 205,9 175,7 17,2
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) vor Sondereffekten 232,2 199,1 16,6
Ergebnis nach Steuern 134,3 84,9 58,1
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit 264,7 257,0 3,0
Free Cashflow 117,1 120,8 -3,1
Investitionen (ohne Akquisitionen) 138,5 107,8 28,5
Bilanzsumme (31.12.) 4.530,9 4.153,6 9,1
Eigenkapital (einschl. nicht beherrschende Anteile) (31.12.) 1.124,2 1.005,6 11,8
Eigenkapitalquote (31.12.) (%) 24,8 24,2 +0,6%-Pkte.
Nettofinanzstatus (31.12.) -46,4 -99,5 53,4
Net Working Capital (31.12.) 415,9 427,9 -2,8
EBIT-Marge (%) 4,8 5,0 -0,2%-Pkte.
EBIT-Marge vor Sondereffekten (%) 5,4 5,6 -0,2%-Pkte.
ROCE (Return on Capital Employed) (%) 17,3 15,5 +1,8%-Pkte.
Beschäftigte (31.12.) 18.514 17.802 4,0
Ergebnis je Aktie unverwässert (€) 1,89 1,20 57,5
Ergebnis je Aktie verwässert (€) 1,81 1,16 56,0
KENNZAHLEN Dürr-Konzern (IFRS), 4. Quartal
Mio. € Q4 2022 Q4 2021 ∆ %
Auftragseingang 1.079,7 1.085,1 -0,5
Umsatz 1.236,0 1.003,0 23,2
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) 73,8 62,8 17,6
EBIT vor Sondereffekten 83,7 62,6 33,6
Ergebnis nach Steuern 56,2 35,9 56,4
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit 85,7 67,3 27,3
Free Cashflow 47,9 26,6 79,8
Paint and Final Assembly Systems
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 1.786,6 1.361,9 31,2
Umsatz 1.436,2 1.088,7 31,9
EBIT 55,0 35,2 56,2
EBIT vor Sondereffekten 57,3 41,4 38,2
Beschäftigte (31.12.) 5.439 5.258 3,4
Application Technology
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 654,0 535,3 22,2
Umsatz 586,6 471,1 24,5
EBIT 48,9 41,2 18,6
EBIT vor Sondereffekten 48,8 41,3 18,2
Beschäftigte (31.12.) 2.040 2.026 0,7
Clean Technology Systems
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 587,1 449,6 30,6
Umsatz 456,1 388,3 17,4
EBIT 5,8 9,2 -37,0
EBIT vor Sondereffekten 11,4 16,5 -30,9
Beschäftigte (31.12.) 1.363 1.381 -1,3
Measuring and Process Systems1
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 326,0 268,3 21,5
Umsatz 276,2 260,3 6,1
EBIT 16,8 17,9 -6,3
EBIT vor Sondereffekten 17,2 18,6 -7,4
Beschäftigte (31.12.) 1.707 1.652 3,3
Woodworking Machinery and Systems1
Mio. € 2022 2021 ∆ %
Auftragseingang 1.705,8 1.712,8 -0,4
Umsatz 1.602,1 1.366,4 17,3
EBIT 107,5 76,6 40,3
EBIT vor Sondereffekten 124,8 92,0 35,7
Beschäftigte (31.12.) 7.525 7.164 5,0
1 Zum 1. Januar 2022 wurde das Tooling-Geschäft von Woodworking Machinery and Systems zu Measuring and Process Systems umgegliedert. Aufgrund der Umgliederung enthalten die Division-Umsätze auch konzerninterne Umsätze mit anderen Divisions. Diese Umsätze werden auf Konzernebene bereinigt. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.

Der Dürr-Konzern ist ein weltweit führender Maschinen- und Anlagenbauer mit ausgeprägter Kompetenz in den Bereichen Automatisierung, Digitalisierung und Energieeffizienz. Seine Produkte, Systeme und Services ermöglichen hocheffiziente und nachhaltige Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Dürr-Konzern beliefert vor allem die Automobilindustrie, Produzenten von Möbeln und Holzhäusern sowie die Branchen Chemie, Pharma, Medizinprodukte und Elektro. Im Jahr 2022 erzielte er einen Umsatz von 4,3 Mrd. €. Das Unternehmen hat rund 18.500 Beschäftigte und verfügt über 123 Standorte in 32 Ländern. Der Dürr-Konzern agiert mit den drei Marken Dürr, Schenck und HOMAG sowie mit fünf Divisions am Markt:

  • Paint and Final Assembly Systems: Lackierereien sowie Endmontage-, Prüf- und Befülltechnik für die Automobilindustrie, Montage- und Prüfsysteme für Medizinprodukte
  • Application Technology: Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen
  • Clean Technology Systems: Abluftreinigungsanlagen, Beschichtungsanlagen für Batterieelektroden und Schallschutzsysteme
  • Measuring and Process Systems: Auswuchtanlagen und Diagnosetechnik
  • Woodworking Machinery and Systems: Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie

Diese Veröffentlichung wurde von der Dürr AG/dem Dürr-Konzern selbstständig erstellt und kann Aussagen zu wichtigen Themen wie Strategie, zukünftigen finanziellen Ergebnissen, Ereignissen, Marktpositionen und Produktentwicklungen enthalten. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind – wie jedes unternehmerische Handeln in einem globalen Umfeld – stets mit Unsicherheit verbunden. Sie unterliegen einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die in Veröffentlichungen der Dürr AG, insbesondere im Abschnitt „Risiken“ des Geschäftsberichts, beschrieben werden, sich aber nicht auf diese beschränken. Sollten sich eine(s) oder mehrere dieser Risiken, Ungewissheiten oder andere Faktoren realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrundeliegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen des Dürr-Konzerns wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die als zukunftsgerichtete Aussagen formuliert wurden. Zukunftsgerichtete Aussagen sind erkennbar an Formulierungen wie „erwarten“, „wollen“, „ausgehen“, „rechnen mit“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ und „vorhersagen“ oder an ähnlichen Begriffen. Die Dürr AG übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt nicht, zukunftsgerichtete Aussagen ständig zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Aussagen zu Marktpositionen basieren auf den Einschätzungen des Managements und werden durch externe, spezialisierte Agenturen unterstützt.

Unsere Finanzberichte, Präsentationen, Presse- und Ad-hoc-Meldungen können alternative Leistungskennzahlen enthalten. Diese Kennzahlen sind nach den IFRS (International Financial Reporting Standards) nicht definiert. Bitte bewerten Sie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Dürr-Konzerns nicht ausschließlich auf Basis dieser ergänzenden Finanzkennzahlen. Sie ersetzen keinesfalls die im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit den IFRS ermittelten Finanzkennzahlen. Die Ermittlung der alternativen Leistungskennzahlen kann auch bei gleicher oder ähnlicher Bezeichnung von Unternehmen zu Unternehmen abweichen. Weitere Informationen zu den von der Dürr AG verwendeten alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im → Finanzglossar auf der Webseite.