Im Jahr 2022 stand die Umsetzung der Klimastrategie im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsaktivitäten. Ziel des Dürr-Konzerns ist es, die betriebsbedingten Emissionen (Scope 1 und Scope 2) bis 2030 um mindestens 70 % gegenüber dem Basisjahr 2019 zu reduzieren. Durch Investitionen von über 22 Mio. € in nachhaltige Gebäude, Energieeffizienzmaßnahmen und die Eigenstromerzeugung konnte das Unternehmen seine Klimabilanz bereits deutlich verbessern. Die Scope-1- und Scope-2-Emissionen sanken auf 27.762 Tonnen CO2e (CO2-Äquivalente), was einer Reduzierung um 43 % gegenüber dem Vorjahr und 51 % gegenüber 2019 entspricht. Auch der gestiegene Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix trug zur Verbesserung bei: Er erhöhte sich von knapp 9 % im Vorjahr auf knapp 70 %. Dies konnte vor allem durch die Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen und die Umstellung auf Grünstrom an zahlreichen Standorten erreicht werden.
Kunden achten zunehmend auf Nachhaltigkeit
Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Wir nehmen unsere Verantwortung für das Klima ernst. Es ist unser Anspruch, sowohl im eigenen Betrieb als auch bei unseren Kunden zur Nachhaltigkeit beizutragen. Kunden achten beim Kauf von Maschinen und Anlagen zunehmend auf Nachhaltigkeitskriterien, um ihre Produktionsprozesse klimaverträglicher zu gestalten. Dabei unterstützen wir sie mit energieeffizienten Technologien und Anlagen, die mit Grünstrom anstelle von Erdgas betrieben werden können.“ Die Bereitschaft der Kunden, in emissionsarme Technologien zu investieren, ist zudem eine wichtige Voraussetzung für die Senkung der Treibhausgasemissionen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette (Scope 3). Diese Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 15 % sinken (gegenüber 2019).
Rahmenwerk für nachhaltige Finanzierungsinstrumente veröffentlicht
Weiterhin hat der Dürr-Konzern die nachhaltige Unternehmensfinanzierung mit einem Sustainable Finance Framework gestärkt. Demnach dürfen nachhaltige Finanzierungsinstrumente wie grüne Anleihen oder Schuldscheindarlehen ausschließlich für Investitionen in nachhaltige Produktinnovationen und klimafreundliche Projekte gemäß der EU-Taxonomie genutzt werden. Die Taxonomie soll Investitionen in ökologisch nachhaltige Technologien fördern und verpflichtet Unternehmen zur Veröffentlichung taxonomiekonformer Umsätze sowie Investitions- und Betriebsausgaben. Im Jahr 2022 waren 16,8 % der Umsatzerlöse des Dürr-Konzerns taxonomiekonform. Darunter fallen zum Beispiel Erlöse mit Maschinen und Anlagen für den Holzhausbau, die Batterieproduktion oder die Solartechnik.
Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes
Der Nachhaltigkeitsbericht beschreibt außerdem, wie das Unternehmen die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes umsetzt. Unter anderem wurden eine Menschenrechtsbeauftrage benannt, das Risikomanagementsystem ausgeweitet und die Maßnahmen zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette verstärkt.
Mit dem vorliegenden Report hat der Dürr-Konzern seine Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter ausgebaut. Damit bereitet sich das Unternehmen auf die deutlich erweiterten Offenlegungspflichten infolge der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vor. Diese EU-Richtlinie gilt ab 2024 für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der → Nachhaltigkeitsbericht 2022 wurde in Übereinstimmung mit den Sustainability Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Die GRI-Berichtsstandards sind weltweit verbreitet und insbesondere in Europa das vorherrschende Regelwerk.