Im Mittelpunkt des Nachhaltigkeitsberichts steht das Engagement des Unternehmens gegen den Klimawandel. Die dafür entwickelte Klimastrategie wurde von der Science Based Targets-Initiative wissenschaftlich überprüft und trägt zum 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen bei. Unter anderem plant der Dürr-Konzern, Treibhausgasemissionen, die im Wesentlichen aus dem Standortbetrieb und dem Zukauf von Energie resultieren (sogenannte Scope-1- und Scope-2-Emissionen), bis 2030 um 70 % im Vergleich zum Jahr 2019 zu reduzieren. Gegenüber dem Vorjahr sanken diese Emissionen im Jahr 2021 um fast 2 %, im Vergleich zum Jahr 2019 sogar um fast 15 % auf rund 48.000 Tonnen CO2-Äquivalente, obwohl neue Tochtergesellschaften hinzukamen. Gründe dafür waren ein geringerer Verbrauch von konventionellem Strom sowie reduzierte Emissionen aus der Nutzung der Fahrzeugflotte. In diesem Jahr sollen die Emissionen in Scope 1 und Scope 2 noch stärker sinken. Dafür nutzen alle deutschen Standorte seit Jahresbeginn nur noch Ökostrom und Ökogas. Zudem wurden Photovoltaikanlagen in Deutschland und China installiert und die Ladeinfrastruktur für Batteriefahrzeuge ausgebaut.
Die Treibhausgasemissionen aus der Lieferkette sowie der Nutzung der verkauften Produkte und Anlagen will der Maschinen- und Anlagenbauer bis 2030 um 15 % senken (gegenüber 2019). Diese Emissionen werden als Scope-3-Emissionen bezeichnet. Im Jahr 2021 entfielen 85 % der Treibhausgasemissionen auf die Nutzungsphase der Produkte. Um die Scope-3-Emissionen zu reduzieren, senkt der Konzern den Energieverbrauch seiner Produkte und bietet mit Strom betriebene Alternativen für Produkte, die bisher Gas verwendet haben. Außerdem berät das Unternehmen seine Kunden, wie sie ihre Fertigungen durch den Einsatz ressourceneffizienter Anlagen klimafreundlicher gestalten können. Zur Senkung der Scope-3-Emissionen setzt der Dürr-Konzern auch auf Verbesserungen in der Lieferkette. Dazu zählt zum Beispiel der Aufbau einer klimafreundlicheren Logistik.
„Der neue Nachhaltigkeitsbericht zeigt, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind. Wir haben den Trend zu nachhaltigen Produktionssystemen früh erkannt und die Entwicklung energieeffizienter und ressourcenschonender Technologien in den Fokus unseres Innovationsmanagements gerückt. Damit sind wir gut aufgestellt für die klimaneutrale Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus“, so Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. „Außerdem sind unsere Technologien unerlässlich, um Produkte für eine CO2-neutrale Gesellschaft zu fertigen – seien es Anlagen zum Bau klimafreundlicher Holzhäuser, Produktionstechnik für Elektroautos oder Lösungen für die Elektrodenbeschichtung.“
Die Bereiche Lackier-, Batteriefertigungs- und Holzbearbeitungstechnik stehen auch beispielhaft für ökologisch nachhaltige Geschäftsaktivitäten im Sinne der EU-Taxonomie. Als eines von nur vier Unternehmen aus der DAX-Familie hat der Dürr-Konzern für das Geschäftsjahr 2021 freiwillige Angaben über taxonomiekonforme Umsätze, Investitionen und Betriebsausgaben veröffentlicht. Demnach waren im Jahr 2021 15,1 % der Umsatzerlöse taxonomiekonform, dahinter stehen Produkte, die einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von sechs Umweltzielen leisten. Überdies müssen auch soziale Mindestanforderungen erfüllt sein.
Der → Nachhaltigkeitsbericht des Dürr-Konzerns orientiert sich an den Vorgaben der Option „Core“ der Global Reporting Initiative (GRI). Die GRI-Berichtsstandards sind weltweit verbreitet und stellen insbesondere in Europa das vorherrschende Regelwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung dar. Der Bericht folgt auch den Offenlegungsempfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), einer Expertenkommission des Finanzstabilitätsrats der G20. Zudem enthält er erstmals einen Fortschrittsbericht über die Umsetzung der Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen.