„Privates Engagement ist eine Frage der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“, dieser Satz von Heide Dürr liegt der Arbeit der Stiftung zugrunde. Auch das Selbstverständnis von Heinz Dürr als Unternehmer ist geprägt von der Orientierung am Gemeinwohl. „Ein Unternehmen ist eine gesellschaftliche Veranstaltung“, so die Maxime des Familienunternehmers und ehemaligen Chefs von AEG und Deutscher Bahn.
Gleiche Bildungschancen
Bei der frühkindlichen Bildung gilt das Engagement der Heinz und Heide Dürr Stiftung dem Early Excellence-Ansatz. Er geht davon aus, dass jedes Kind einzigartig ist und über besondere Potenziale verfügt. Diese sollen bereits im Kindergarten gefördert werden, und zwar in Zusammenarbeit mit den Eltern. „Jedes Kind muss gleiche Bildungschancen haben und das von Anfang an“, begründet Heide Dürr den Einsatz für den aus Großbritannien stammenden Early Excellence-Ansatz. Gelder werden etwa für Weiterbildungen, Personal, Stipendien und Netzwerktreffen bereitgestellt. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung zum Beispiel Programme für Lesepaten und den Deutschen-Kita-Preis.
Wissenschaft im Dienst von Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft
Die Wissenschaftsförderung der Stiftung verteilt sich auf drei Schwerpunkte. Der erste ist die Erforschung seltener, genetisch bedingter Krankheiten. Beispiele sind Forschungsprogramme zu Tinnitus und Stoffwechselbiochemie. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Energieeffizienz. Die Stiftung unterstützte den Aufbau des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion an der Universität Stuttgart. Das Institut treibt die Grundlagenforschung voran und berät die Politik bei der Energiewende. Der jüngste Stiftungsschwerpunkt in der Wissenschaft ist die Digitalisierung. Dabei geht es zum Beispiel um den Einsatz Künstlicher Intelligenz, aber auch um daraus erwachsende ethische Fragen.
Neue Stücke auf die Bühne bringen
Im Kulturbereich fühlt sich die Heinz und Heide Dürr Stiftung besonders dem deutschsprachigen Theater verbunden. Auf über 200 Förderungen von Bühnenprojekten blickt sie mittlerweile zurück. In Kooperationen mit dem Deutschen Theater in Berlin und dem Berliner Ensemble unterstützt sie Autoren bei der Entwicklung neuer Stücke. Auch die kleinen Sprechtheater der Bundeshauptstadt hat die Stiftung im Blick, ebenso das Heranführen von Kindern an Theater und Oper. Zudem wird die Vermittlung geschichtlicher Zusammenhänge durch das Berliner Dokumentartheater gefördert.
Die Heinz und Heide Dürr Stiftung beschäftigt bundesweit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wird von Isa Baumgarten als Vorstandsvorsitzende geleitet. Neben den laufenden Projekten liegt der Fokus auf der zeitgemäßen Weiterentwicklung des Stiftungsengagements: „Unsere Förderzwecke werden bleiben, die Schwerpunkte können sich jedoch verändern. Sicher ist, wir werden beweglich bleiben und Veränderungen kritisch beobachten. Wichtig ist, dass unsere Projekte wirksam sind und auf den Grundlagen der Lehren aus der Vergangenheit in die Zukunft weisen“, sagte Heinz Dürr anlässlich des 20. Stiftungsgeburtstags.