„Mit der Akquisition von Hekuma gehen wir den nächsten logischen Schritt, um unter dem Dach von Teamtechnik ein führendes Kompetenzzentrum für Automatisierung in der Medical-Device-Produktion aufzubauen“, sagte Dr. Jochen Weyrauch, der als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Dürr AG für das Medtech-Automatisierungsgeschäft zuständig ist. Auf Anlagen von Hekuma und Teamtechnik werden zum Beispiel Inhalatoren, Injektoren, Blutentnahmeröhrchen, Pipettenspitzen und Infusions-Sets in Stückzahlen von mehreren Millionen pro Jahr hergestellt. Der Weltmarkt für solche medizinischen Einwegprodukte wächst pro Jahr um rund 8 %. Hauptgründe dafür sind das Wachstum der Weltbevölkerung, die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Qualität der medizinischen Versorgung.
Die Hekuma GmbH mit Sitz in Hallbergmoos bei München beschäftigt rund 180 Mitarbeiter. Nach einer erfolgreichen Restrukturierung in den Vorjahren erwartet das Unternehmen für 2021 ein positives operatives Ergebnis und sukzessive Ergebnissteigerungen in den kommenden Jahren. Seit der Gründung im Jahr 1974 hat Hekuma weltweit rund 5.000 Systeme installiert. Anlagen von Hekuma arbeiten im Umfeld von Spritzgussmaschinen. Sie entnehmen frisch produzierte Kunststoffteile, zum Beispiel Schalen, Fläschchen und Hülsen, und ergänzen diese in einem automatisierten Montageprozess mit weiteren Kunststoffteilen zu Produkten oder Vorprodukten. Häufig schließen sich daran weitere Montage- und Prüfschritte an, die Teamtechnik mit seinen Anlagen bedient. Daher kann Dürr durch die Kombination von Teamtechnik und Hekuma einen großen Teil der automatisierten Wertschöpfung in der Medical-Device-Produktion abdecken. Zudem wächst die Abnehmerbasis, da es kaum Überschneidungen in den Kundenstämmen von Hekuma und Teamtechnik gibt.
Neben dem Medizintechniksektor, auf den gut 50 % des Umsatzes entfallen, beliefert Hekuma auch die Automobilindustrie (25 % Umsatzanteil). Sie produziert zum Beispiel ABS- und Sensorgehäuse, Steckverbindungen oder Teile für die Getriebeelektronik auf Hekuma-Anlagen. Auch Kunststoffelemente für Körperpflegeprodukte entstehen mithilfe von Hekuma-Technik, etwa Teile für Rasierer oder elektrische Zahnbürsten.
Unter dem Dach des Dürr-Konzerns wird Hekuma von Synergien profitieren, zum Beispiel in Einkauf, Vertrieb und Service. Insbesondere in den großen Märkten China und Nordamerika wird sich der Kundenzugang von Hekuma verbessern. Zudem verfügen Hekuma und Teamtechnik gemeinsam über ein breiteres und attraktiveres Angebot.
Dürr erwirbt die Geschäftsanteile an Hekuma von der elexis AG. elexis ist ein Weltmarktführer in den Bereichen Bahn- und Bandlaufregelungen, Qualitätssicherungssysteme sowie Sicherheitskomponenten für Schwerlastlogistik und gehört zum Anlagenbaukonzern SMS group. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion muss noch von der zuständigen Kartellbehörde genehmigt werden.
Dr. Rolf Merte, Vorstandsvorsitzender der der elexis AG: „Vor 20 Jahren war die Entscheidung eines diversifizierten Produktportfolios sowie der Positionierung in diversifizierten Märkten für unsere elexis die richtige Entscheidung. Unsere neue Strategie ist jedoch eine Fokussierung auf die Märkte, in denen wir mit unserer globalen Präsenz mit unseren High-Tech-Produkten bereits die Innovations- und Marktführerschaft stabil erreicht haben und dort unser Spektrum vertikal nach oben und auch horizontal erweitern. Wir haben in unserer Gruppe mit der HEKUMA nicht die Synergien heben können, die nun durch Dürr möglich werden. Wir freuen uns, dass die HEKUMA mit ihrem ausgezeichneten Managementteam und ihren Hochtechnologieprodukten nun in eine globale Infrastruktur aufgenommen wird und dort die Chance hat, deutlich schneller erfolgreich zu wachsen.“