Während der Umsatz 2019 bei 3,9 Mrd. € gelegen hatte, erwartet der Dürr-Konzern für 2023 4,5 bis 4,8 Mrd. € und für 2024 ein weiteres Umsatzplus von 5 bis 10 %. Vor diesem Hintergrund vergrößert die Kreditausweitung den finanziellen Spielraum. Die Barkreditlinie (750 Mio. €) dient der allgemeinen Unternehmensfinanzierung, aktuell ist sie komplett ungenutzt. Die Avallinie (500 Mio. €) wird für die Absicherung üblicher Verpflichtungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau gegenüber Dritten verwendet. Dazu gehören zum Beispiel Bürgschaften des Konzerns für von Kunden erhaltene Anzahlungen.
Dietmar Heinrich, Finanzvorstand der Dürr AG: „Durch die erfolgreiche Ausweitung des Kreditvolumens passen wir unsere Finanzierung an das erhöhte Geschäftsvolumen und unser zukünftiges Wachstum an. Die nun getroffene Vereinbarung trägt erheblich zur langfristigen Finanzierungssicherheit bei und stärkt unsere Reputation als verlässlicher und solider Partner unserer Kunden. Auf dieser Basis können wir uns voll und ganz auf das operative Geschäft fokussieren.“
Die Konditionen für den vergrößerten Konsortialkredit orientieren sich am aktuellen Zinsniveau und dem Verhältnis von EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zur Nettofinanzverschuldung. Außerdem enthält der Kreditvertrag eine Nachhaltigkeitskomponente: Erreicht der Dürr-Konzern bei der Senkung seiner CO2-Emissionen eine definierte Zielbandbreite, nimmt der Zinssatz ab, bei Nichterreichen erhöht er sich dagegen. Ausschlaggebend dafür sind die CO2-Emissionen in den Scopes 1, 2 und 3 des international anerkannten Greenhouse Gas Protocol. Scope 1 umfasst die direkt im Unternehmen freigesetzten Emissionen, Scope 2 die Emissionen bei Energielieferanten und Scope 3 die Emissionen in der Lieferkette und aus der Nutzung der Produkte des Dürr-Konzerns bei den Kunden.
Das Konsortium der kreditgewährenden Banken besteht aus zwölf Instituten aus dem In- und Ausland. Der Kreditvertrag enthält keine Financial Covenants. Das bedeutet, dass der Dürr-Konzern keine vertraglich festgelegten Kennzahlen erreichen muss. Rechtlich wurden die Dürr AG von der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer und das Bankenkonsortium von Hengeler Müller begleitet.