Saubere Luft - nachhaltig produzieren
27.03.2020
Ob Chemie, Pharma, Kunststoffe oder Lebensmittel: Bei der Herstellung vieler Produkte können Schadstoffe entstehen, die für Mensch und Umwelt gefährlich sind. Daher muss die Abluft aus Produktionsprozessen verlässlich gereinigt werden. Dürr liefert dafür die passende Technik. Wegen strengerer Emissionsgrenzwerte wächst der Markt für Abluftreinigungsanlagen.
Die Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems ist mit über 10.000 installierten Anlagen Weltmarktführer in der industriellen Abluftreinigungstechnik. Seit Oktober 2018 gehören die ehemaligen US-Unternehmen Megtec und Universal zur Division. Dadurch hat sich das Produktportfolio von Dürr in der Umwelttechnik deutlich vergrößert. Zudem bietet Clean Technology Systems Kunden ein noch dichteres Service-Netzwerk.
Die Umwelttechnik von Dürr kommt in ganz unterschiedlichen Marktsegmenten zum Einsatz. Vor der Integration von Megtec und Universal belieferte die Division Clean Technology Systems vor allem die Branchen Automobil, Pharma, Chemie, Nahrung und Druck mit Abluftreinigungstechnik. Nun kommen zum Beispiel die Metall-, Bergbau- und Holzindustrie hinzu. Zudem hat Dürr sein umwelttechnisches Angebotsspektrum ausgeweitet. Neben Technologien für die Abluftreinigung bietet man durch Megtec und Universal nun auch Industrietrockner, Systeme zur Beschichtung von Elektroden für Lithium-Ionen-Batterien sowie Systeme zur Schalldämpfung an.
Nicht nur die etablierten Industrienationen begrenzen Emissionen. Auch in Schwellenländern wird angesichts wachsender Umweltprobleme immer mehr Wert auf saubere Produktionsprozesse gelegt. Dadurch steigen die Investitionen in Umwelttechnologien.
Was haben unsere Kunden davon?
Der Service-Experte kann seine Kunden heute schneller unterstützen.
„Der Zusammenschluss von Dürr und Megtec/Universal hat unser Service-Netz wesentlich leistungsfähiger gemacht. Wir haben nicht nur doppelt so viel Personal, wir teilen auch unser technisches Wissen. Dadurch kann jeder Service-Techniker alle Produkte abdecken – egal, ob sie ursprünglich von Dürr oder Megtec kommen. Wir beauftragen immer den Mitarbeiter, der am schnellsten beim Kunden sein kann. Vorteile sehe ich auch auf Wachstumsmärkten wie Taiwan, wo wir seit dem Zusammenschluss mit Dürr eine dauerhafte Service-Präsenz haben. Bei Megtec mussten wir früher unsere Mitarbeiter extra einfliegen – was zeitaufwendig und teuer war.“
Gerald Norz, Leiter Service weltweit
Das vielfältige Wissen der Mitarbeiter öffnet neue Chancen für den Produktentwickler.
„Wir greifen stärker als früher auf eine breite Basis an Wissen und Erfahrung zurück. Ein gutes Beispiel dafür ist die thermische Abluftreinigung. Wir haben entdeckt, dass die Experten beider Unternehmen über Spezialwissen in ganz unterschiedlichen Bereichen verfügen. Das bringen sie nun in die Weiterentwicklung der Abluftreinigung ein. Wir können unsere Produkte damit noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneiden.“
Erhard Rieder, Leiter Produktmanagement weltweit
Die anfänglichen Sorgen des Vertriebschefs waren unbegründet – die Kunden sehen den Zusammenschluss durchweg als Bereicherung.
„Gleich nach dem Zusammenschluss haben wir ein gemeinsames Vertriebsteam zusammengestellt. Dabei achteten wir genau darauf, welche Signale wir aussenden. Wir befürchteten, dass Kunden wegen möglicher Nachteile beim Produktangebot oder beim Service skeptisch reagieren könnten. Mittlerweile wissen wir, dass diese Sorge unbegründet war. Wir haben durchweg positive Reaktionen erhalten. Unsere Kunden schätzen den besseren Service und die gewachsene Produktauswahl aus einer Hand. Das drückt sich auch in den Auftragszahlen aus, die sich sehr erfreulich entwickeln.“
Rodney Schwartz, Leiter Vertrieb Nord- und Südamerika
Übersicht Branchen Umwelttechnik
Wie funktioniert die Abluftreinigungstechnik?
Industrielle Abluftreinigungsanlagen machen vor allem organische Kohlenwasserstoffverbindungen unschädlich. Diese werden unter anderem bei der Verarbeitung von Lösemitteln freigesetzt, die in Farben und Lacken enthalten sind. Auch unangenehm geruchsintensive Verbindungen (zum Beispiel Merkaptane) werden mit Abluftreinigungsanlagen behandelt, ebenso Abluftströme aus der chemischen Industrie, die Stoffe wie Chlor, Brom, Fluor, Schwefel und Stickstoff enthalten. Auch krebserregende Formaldehyde werden mithilfe von Dürr-Technik aus Abluftströmen entfernt.
Das gängigste Verfahren in der Abluftreinigung ist die thermische Oxidation. Dabei werden schädliche Kohlenwasserstoffe auf bis zu 1.000 Grad Celsius erhitzt, sodass sie sich mit Sauerstoff verbinden und in ungefährliche Stoffe umwandeln. Um den Energieverbrauch zu senken, rüstet Dürr seine thermischen Anlagen mit Systemen zur Wärmerückgewinnung aus. Auch bei der katalytischen Abluftreinigung werden Schadstoffe verbrannt, allerdings bei niedrigeren Temperaturen. Gängig sind auch sorptive Verfahren sowie Separationsverfahren, mit denen gasförmige Stoffe sowie feste Bestandteile wie etwa Staub aus der Abluft gefiltert werden.