Geschäftszahlen erstes Halbjahr / zweites Quartal 2015
- Operatives Ergebnis: +41 % im ersten Halbjahr
- Umsatz und Auftragseingang über Plan
In China stieg das Bestellvolumen um 52 % auf 419,1 Mio. €, in Amerika verdoppelte es sich auf 456,3 Mio. €. Ralf W. Dieter: „China wird langfristig der größte Markt für die Automobilindustrie und Dürr bleiben. Die geringeren Wachstumsraten beim Fahrzeugabsatz sind angesichts der erreichten Marktgröße keine Überraschung, die absoluten Volumina sind aber weiterhin groß. Unsere Pipeline mit Investitionsprojekten der Automobilindustrie ist weiterhin gut gefüllt.“
Die Sondereffekte aus der HOMAG-Akquisition betrugen 18,2 Mio. € auf EBIT-Ebene und 24,3 Mio. € beim Ergebnis nach Steuern. Sie fielen größtenteils im ersten Quartal an und resultieren hauptsächlich aus der Kaufpreisallokation und dem seit März geltenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der HOMAG Group AG.
Mit 2.828,0 Mio. € verfügte Dürr zur Jahresmitte 2015 über einen hohen Auftragsbestand. Der Service-Umsatz wuchs im ersten Halbjahr um 65 % und machte 24 % des Gesamtumsatzes aus. F&E-Ausgaben und Investitionen fielen mit 46,2 Mio. € und 36,2 Mio. € jeweils rund doppelt so hoch aus wie im ersten Halbjahr 2014. Das Finanzergebnis schwächte sich von -9,1 Mio. € auf -17,2 Mio. € ab. Es enthielt vor allem im ersten Quartal Sonderaufwendungen in Zusammenhang mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und der Integration von HOMAG in die kostengünstigere Dürr-Finanzierungsstruktur. Im zweiten Quartal war das Finanzergebnis mit -5,6 Mio. € klar besser als im Auftaktquartal 2015 (-11,5 Mio. €).
Mit 10,9 Mio. € war der Cashflow im ersten Halbjahr trotz eines steigenden Nettoumlaufvermögens positiv. Der Nettofinanzstatus erreichte mit 88,7 Mio. € ein solides Niveau. Die Eigenkapitalquote sank infolge des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags vorübergehend auf 20,5 %, dürfte im zweiten Halbjahr aber wieder steigen.
Die Konzernbelegschaft wuchs seit Ende 2014 um 2,1 % auf 14.448 Beschäftigte. Der Stellenaufbau entfiel vor allem auf China und die USA. In Deutschland sind 7.841 Mitarbeiter für Dürr tätig, davon 3.910 bei HOMAG.
Die HOMAG Group steigerte den Auftragseingang im ersten Halbjahr um 10,6 % auf 557,4 Mio. €, der Umsatz wuchs um 17 % auf 504,1 Mio. €. Das EBIT erhöhte sich – auch durch geringere Sondereffekte – von 14,4 Mio. € auf 21,0 Mio. €. „Die HOMAG Group setzt ihr profitables Wachstum fort. Durch das Optimierungsprogramm FOCUS, dessen Umsetzung erfolgreich angelaufen ist, sollen Umsatz und Ergebnis in den nächsten Jahren weiter steigen. Ziel für 2020 ist eine EBIT-Marge von 8 bis 10 % bei einem Umsatz von 1,25 Mrd. €“, so Ralph Heuwing, Finanzvorstand der Dürr AG und Co-Vorstandsvorsitzender der HOMAG Group AG.
Ausblick
Dürr bestätigt seinen Ausblick und rechnet für 2015 mit einem Auftragseingang von 3,2 bis 3,5 Mrd. € und einem Umsatz von 3,4 bis 3,5 Mrd. €. Die HOMAG Group strebt einen Umsatz von knapp 1 Mrd. € an. Beim EBIT plant Dürr einen Zuwachs im zweistelligen Millionenbereich. Die EBIT-Marge nach Sondereffekten dürfte 7,0 bis 7,5 % erreichen. Hintergrund dafür ist, dass die HOMAG Group operativ noch eine geringere Marge erzielt als der Konzerndurchschnitt. Die Sondereffekte infolge des HOMAG-Kaufs werden in der zweiten Jahreshälfte weiter abnehmen. Durch operative Optimierungen bei HOMAG und im bisherigen Dürr-Konzern soll die EBIT-Marge von Dürr langfristig wieder 8 bis 10 % erreichen.