Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Der Auftrag ist ein
Meilenstein beim strategischen Ausbau des Klebetechnikgeschäfts.“ Durch die Akquisition der Klebetechnikfirmen Rickert und Kleinmichel im Jahr 2010 hat Dürr sein Angebot in diesem Technologiebereich stark erweitert. Der Konzern bietet seinen Kunden Lösungen für alle Klebeanwendungen im Automobilbau. Ralf W. Dieter: „Der anspruchsvolle Auftrag von Audi unterstreicht, dass wir auch in diesem Bereich technologisch an der Spitze stehen. Zudem treiben wir die regionale Expansion in der
Klebetechnik erfolgreich voran, zum Beispiel mit Projekten in China und Mexiko.“
Die von Audi bestellten Klebesysteme werden im Karosseriebau der Modelle A4, A5 und Q7 zum Einsatz kommen. Das Kleben dient neben dem Dämmen und Abdichten vor allem zur Verbindung von Karosserieteilen. Das Verfahren ist flexibler als das herkömmliche Schweißen, da es sich nicht nur für Bleche, sondern auch für moderne Faserverbundstoffe (z.B. Kohlefaser) eignet. Daher kann die Automobilindustrie mithilfe der Klebetechnik kraftstoffsparende Leichtbaukonzepte mit neuen Werkstoffen realisieren. Außerdem erhöht das Kleben die Festigkeit verbundener Bleche um ein Mehrfaches. Dies verbessert die Crash-Sicherheit der Karosserie erheblich. Kernkomponenten der Dürr-Klebesysteme sind Dosiertechnik, Auftragskopf, Kleberpumpe und Steuerung. Der Auftragskopf, der die präzise Dosierung der Klebermasse gewährleistet, wird mithilfe eines Roboters positioniert.
Rund die Hälfte der 520 bestellten Klebesysteme wird Dürr mit seiner neuartigen Kurzraupentechnologie ausstatten. Sie arbeitet mit einem Servoantrieb, der ein schnelleres Öffnen und Schließen des Auftragskopfs ermöglicht als herkömmliche Nadelventile und -pistolen mit Pneumatik. Dadurch kann die Kleberraupe beim Punktschweißkleben in exakt definierten Abständen unterbrochen werden. An den kleberfreien Stellen können Schweißpunkte angebracht werden, ohne den Klebstoff zu „verbrennen“. Ein weiterer Vorteil: Die Kurzraupentechnologie beschleunigt die Kleberapplikation erheblich, was die Taktzeiten im Karosseriebau reduziert.