In der Sägewerks- und Holzindustrie fallen unabhängig von der Art der Verarbeitung immer Holzreste an. Ob Rinde, Sägewerksnebenprodukte, Alt- oder Industrierestholz – die organische Biomasse lässt sich energetisch verwenden, wie das Beispiel der Heberndorfer Leistenfabrik (HLF) zeigt. Statt die jährlich anfallenden 11.000 t Späne zu entsorgen, nutzt das Unternehmen in Wurzbach (Thüringen) sie mit der ORC-Technologie (Organic Rankine Cycle). In Verbindung mit einer entsprechenden Feuerungstechnik, die bei HLF in diesem Zuge modernisiert wurde, wandelt ORC diverse Holzsortimente in Wärme und Strom um. So können die Reststoffe direkt dort verwertet werden, wo sie anfallen und wo zugleich der Bedarf für die erzeugte Energie besteht. Eine saubere Sache, da der Brennstoff in geschlossenen Rohrleitungssystemen und Bunkern transportiert und gelagert wird.
Bei HLF wird die selbsterzeugte Wärme zum Heizen der Produktionshallen und des Verwaltungsgebäudes verwendet, während die über das ORC-Modul gewonnene Strommenge den Energiebedarf der Produktion abdeckt und zusätzlich ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dadurch reduziert HLF seine Stromkosten um rund 400.000 Euro jährlich. „Die Strompreise haben sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Die energetische Restholzverwertung war eine strategische Entscheidung, die uns vor künftigen Kostensteigerungen schützt und uns unabhängiger in der Energieversorgung macht“, erklärt Christian Horn, Geschäfts-führer von HLF.
Ausgehend von den derzeitigen Strompreisen amortisiert sich das ORC-Modul innerhalb von etwa vier Jahren. Diese für eine Energieinfrastruktureinrichtung kurze Zeitspanne liegt auch an den niedrigen Service- und Betriebskosten.
Dürr Cyplan bietet ein lukratives Fullservice-Package an, das sich an einer Verfügbarkeitsgarantie der ORC-Anlage orientiert. Die Anlage wird komplett montiert und bei Dürr Cyplan getestet, sodass sie nur an den Wärmeträger angeschlossen werden musste und in maximal zwei Wochen betriebsbereit war. Konrad Misselwitz, technischer Leiter bei HLF, ist vom Konzept der Cyplan® ORC und der kompetenten Realisierung überzeugt. Die Anlage lässt sich einfach, plausibel, robust und wartungsarm betreiben. Sie arbeitet völlig autark und ist extern überwachbar. Es sind außer der jährlichen Revision keine aufwendigen Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Erneuerung von Dichtungen und Abschmierarbeiten notwendig.
„Die ORC-Anlagen von Dürr Cyplan sind besonders kompakt gebaut und lassen sich leicht in bestehende Energiesysteme und Gebäude integrieren“, so Projektleiter und Manager Operation Timm Greschner. Deswegen konnte die Feuerungsanlage von HLF auch problemlos um das neue ORC-Modul ergänzt werden. Zur hohen Kosteneffizienz tragen auch die einfache Handhabung, der hohe Automatisierungsgrad sowie die lange Nutzungsdauer von mindestens 15 Jahren bei. Das macht die Anlage für mittlere und große holzverarbeitende Betriebe wirtschaftlich höchst attraktiv.