„Der Erwerb ist ein wichtiger Schritt für HOMAG, um zum weltweit führenden Systemlieferant von Produktionstechnik für den Massivholzsektor zu werden“, so Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. „Mit unserer starken Finanzposition sind wir in der Lage, Akquisitionen zu tätigen und uns Geschäftschancen für den Aufschwung nach der Pandemie zu sichern.“ Erst kürzlich hat der Dürr-Konzern seinen finanziellen Spielraum durch die erfolgreiche Begebung einer Wandelanleihe über 150 Mio. € ausgeweitet.
Die 1977 gegründete System TM aus Odder/Dänemark beschäftigt rund 130 Mitarbeiter. Das Unternehmen nimmt mit seinen Maschinen und Services rund um das Sortieren, Optimieren und Keilzinken von Massivholz-Elementen eine führende Position ein. Größter Markt ist Nordamerika mit knapp 20 % Umsatzanteil. HOMAG übernimmt zunächst 80 % der Anteile an System TM, sie stammen größtenteils von der Eigentümerfamilie Thoegersen. 20 % verbleiben in der Hand des Managements von System TM. Der Kaufpreis liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Erwerb soll Ende Oktober wirksam werden, die wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen sind beantragt.
Im HOMAG-Verbund wird System TM eng mit WEINMANN und dem Kooperationspartner Hundegger zusammenarbeiten. Damit deckt HOMAG einen Großteil der Prozesskette in der Brettsperrholzfertigung ab. Bei größeren Massivholzprojekten arbeitet HOMAG mit weiteren Partnern zusammen. Bei der Vermarktung seiner Produkte und im Service kann System TM von der weltweiten Präsenz der HOMAG Group profitieren. Weitere Synergien werden in Einkauf und Technik erwartet.
Umsatzwachstum in neuem Geschäftsfeld
HOMAG bündelt seine Aktivitäten im Massivholzsektor im neuen Geschäftsfeld Construction Elements Solutions. Dessen Umsatz soll mittelfristig den niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erreichen. „Massivholz ist nachhaltig und wird die Zukunft des Bauens prägen. Weltweit entstehen immer mehr – auch größere – Gebäude aus Holzelementen. HOMAG unterstützt diesen Trend durch den Ausbau seines Lösungsspektrums und erschließt neben den Aktivitäten in der Möbelproduktion einen neuen Wachstumsmarkt mit großem Zukunftspotenzial“, sagte Pekka Paasivaara, Vorstandsvorsitzender der HOMAG Group AG.
Nachhaltiger Werkstoff der Zukunft
Bauen mit Holz ist klimafreundlich, da kaum Treibhausgas freigesetzt wird. Experten zufolge bindet ein Holzhaus circa 80.000 Kilo CO2. Zudem ist es ein nachhaltiger Werkstoff, alle fünf Sekunden wächst in den deutschen Wäldern das für den Bau eines Einfamilienhauses benötigte Holz nach. Holz hat sehr gute Dämmeigenschaften, der Einsatz von Holzbauteilen beschleunigt den Bau von Häusern. In puncto Brandschutz sind moderne Holzhäuser nahezu vergleichbar mit Stahlbetonkonstruktionen. Auch Bauhöhen von 100 Metern sind mit Holz möglich. In den USA sind ab 2021 Holzgebäude mit bis zu 18 Stockwerken erlaubt. In Frankreich muss ab 2022 die Hälfte der öffentlichen Gebäude in Holzbauweise erstellt werden.