Der Wandel zu E-Mobilität und Mischproduktionen mit unterschiedlichen Antriebs- und Modellvarianten stellen Automobilhersteller vor technologische Herausforderungen. Dürr antwortet mit seiner ganzheitlichen Endmontage-Strategie NEXT.assembly, die sämtliche Kompetenzen für Einzelgewerke bündelt und alle Prozesse in ihrer Gesamtheit betrachtet. Dürr bietet hierzu das umfangreichste Angebot auf dem Markt – bestehend aus innovativen Lösungen in der Förder-, Klebe-, Montage-, Befüll- und Prüftechnik sowie schlüsselfertigen Gesamtlösungen. Expertise mit Consulting und Digitalisierungsprojekten runden das Angebot ab.
Um diese Produktvielfalt einem breiten Publikum vorzustellen, wurde der NEXT.assembly Innovation Summit ins Leben gerufen. „Wir möchten heute und in Zukunft dazu beitragen, dass unsere Kunden ihre Fahrzeuge in der effizientesten Weise bauen können. Mit unserer ersten Innovationsschau für Endmontage-Lösungen zeigen wir unsere Kompetenz und tragen unsere Ideen in die Welt. Mit unserem neuen Konzept zur Endmontage der Zukunft schlagen wir ein neues Kapitel für mehr Flexibilität in der Fertigung auf“, sagte Bruno Welsch, CEO Paint and Final Assembly Systems bei der Eröffnung des Events. Das neue Format wurde vollständig in virtueller Umgebung aus einem Studio in der Nähe des Dürr-Headquarters in Bietigheim-Bissingen übertragen.
Vorbildhafte Lösungen in der Endmontage von heute
Zum Auftakt der Veranstaltung gab es Einblicke in bereits realisierte Kundenprojekte, welche die gesamte Bandbreite von Dürrs Produkt- und Leistungsportfolio in der Endmontage verdeutlichen – von s (Automated Guided Vehicles) bis hin zu Prüfständen, in Greenfield wie Brownfield. „Unsere Referenzen spiegeln den Wandel wider, in dem sich der Automobilmarkt befindet. Kundenspezifische Lösungen sorgen für mehr Agilität in der Auslegung, der Integration von batteriebetrieben Fahrzeugen in bestehende Werke oder unterstützen den Neustart der E-Auto-Produktion auf der grünen Wiese“, fasste Dirk Gorges, Executive Vice President Sales Paint and Final Assembly Systems, Dürr Systems AG, die Einblicke in die Automobilwerke zusammen.
Die Vision für die Zukunft
Unter dem Motto „NEXT.assembly of the future“ zeichnete Dürr ein konkretes Bild für die Endmontage der Zukunft: Ein ganzheitliches Konzept, das die Endmontage neu denkt und bisher Unerreichtes möglich macht, wie etwa die variable Anpassung von Produktionsvolumina oder die Verlegung von Ausrüstung in andere Werke. Als einen wesentlichen Schlüssel für diese Flexibilität betonte Dirk Gorges, der das innovative Konzept vorstellte, die vollständige Unabhängigkeit vom Gebäude selbst. Auf Gruben und Deckenabhängungen werde nun in jedem Prozessschritt verzichtet, dank neuer Lösungen wie AGC ProLiner und x-combined, die in der Folge vorgestellt wurden.
Automated Guided Carrier für flexible Chassis-Line
Im NEXT.assembly-Konzept gibt es keine Traversen mehr in der Endmontage. AGVs erledigen die Arbeit in der Trim- und Final-Line und verbinden alle Bereiche mit einigen Fahrzeugen im Transit als kleinen Puffer, um Linienunterbrechungen zu kompensieren. „Da AGVs in der Chassis-Line nicht ausreichen, um die speziellen Anforderungen dieses zentralen Fertigungsschritts zu erfüllen, haben unsere Ingenieure mit dem Automated Guided Carrier etwas völlig Neues entwickelt. AGCs sind fahrende, batteriebetriebene Stahlbaumodule mit integrierten Gehängen“, erläutert Denny Monti, Business Development Director, CPM S.p.A. Dürr Group. Die vormontierten, mit handelsüblichen Profilen ausgestatteten AGCs sind hierbei nicht miteinander verbunden und daher leicht zu versetzen, um die Linien dem entsprechenden Produktionsumfang anzupassen.
Kompakt, vollautomatisch und ohne Grube
Bis heute unvorstellbar: Die Endmontage der Zukunft benötigt am Bandstraßenende weniger Prüfstationen, ist vollautomatisiert und hat keine Gruben mehr. „Das ist eine tragende Säule unseres Konzepts, die unsere Neuentwicklung x-combined ermöglicht: Der weltweit erste kombinierte Prüfstand, um sowohl die Fahrwerkeinstellung als auch Bremsen und Sensoren zu prüfen. Optional und in Abhängigkeit von der jeweiligen Taktzeit, können zusätzlich die Scheinwerfer vermessen und justiert werden“, berichtet Jörg Neumann, Director Product Line EoL, Dürr Assembly Products GmbH.
Flexible Skalierbarkeit
Insgesamt steht das neue Layout-Konzept von Dürr für eine Endmontage, die in Zukunft umfassend flexibel, modular und skalierbar ist. Kunden haben nun die Möglichkeit, ihre Fertigung je nach Marktlage anzupassen. Darüber hinaus sind einzelne Module oder die gesamte Fertigung auch transportabel, falls ihr Einsatz an einem anderen Ort gefordert wird. „Monumentale und schwer veränderbare Endmontage-Anlagen gehören der Vergangenheit. Das ist unsere zentrale Botschaft“, resümierte Dirk Gorges.
Mehr als 400 Teilnehmende aus aller Welt folgten dem Event und nahmen nach inhaltsreichen 2,5 Stunden an den Fragerunden teil. Der NEXT.assembly Innovation Summit hatte sich zunächst an Interessierte in Europa und den Americas gerichtet. Am 17. November wendet sich Dürr mit einer Chinesisch-sprachigen Veranstaltung an seine dortigen Kunden.