Den Auftakt bildete eine Führung durch das Dürr-Technikum. Hier entwickelt das Unternehmen Produkte und testet Prozesse für einen energie- und ressourceneffizienten Lackierprozess.
Dr. Jochen Weyrauch, Mitglied des Vorstands des Dürr-Konzerns, informierte anschließend über neue Technologien des Unternehmens zur effizienten Produktion. Dazu gehört beispielsweise das oversprayfreie Lackieren, für das bereits große Nachfrage besteht. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Zweiton-Lackierungen und individuelle Fahrzeuglackierungen. Dabei wird der Lack in Bahnen millimetergenau und verlustfrei, ohne jeglichen Sprühnebel, (Overspray) aufgetragen. „Unsere Kunden profitieren zum einen vom geringeren Lackverbrauch. Zum anderen erfolgt der Lackauftrag in nur einem Durchgang, ohne Zwischentrocknung und aufwändiges Abkleben. Das spart Energie und Zeit und vermeidet Abfall“, hebt Dr. Jochen Weyrauch die Vorzüge dieser Innovation hervor.
Zudem bietet der Dürr-Konzern Software-Lösungen an, mit denen die Effizienz in der Produktion gesteigert wird. Dr. Jochen Weyrauch sieht in der Digitalisierung neue Marktchancen: „Unsere digitalen Produkte melden zum Beispiel frühzeitig Wartungsbedarf. Intelligente datengestützte Analysen verbessern den Produktionsprozess. Das erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen und reduziert Ausfallzeiten.“
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung, die von der bekannten Fernsehjournalistin Nina Ruge moderiert wurde, beleuchteten ausgewählte Wirtschaftsvertreter die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven im Bereich Energieeffizienz. Zu den Rednern zählten Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, und Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Abschließend richtete Dr. Ing. E.h. Heinz Dürr, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Dürr AG und Beiratsvorsitzender des EEP der Universität Stuttgart, deutliche Worte an die Adresse der Politik: „Wenn es aus dem Wirtschaftsministerium im letzten Jahr hieß ,Efficiency First‘ und schon in diesem Jahr wird der Begriff Effizienz gar nicht mehr erwähnt, dann läuft doch etwas ordentlich schief.“ Die Politik müsse die richtigen Anreize setzen, damit sich Investitionen in energieeffiziente Technologien für die Unternehmen auch lohnen. „Da geht definitiv noch mehr!“ ist Dr. Ing. E.h. Heinz Dürr überzeugt.