Vor allem wegen sehr hoher Wartungs- und Betriebskosten hatte sich die Tapetenfabrik Gebr. Rasch in Bramsche für den Ersatz einer etwa zehn Jahre alten Wettbewerber-Abluftreinigungsanlage entschieden. Bei der Projektierung der Neuanlage hat Dürr deshalb konsequent auf niedrigen Strom- und Gasverbrauch ebenso wie auf lange Wartungsintervalle und Betriebssicherheit gesetzt. Erreicht wurde dies vor allem durch ein robustes Anlagendesign mit einem besonders effektiven Abluftwärmetauscher und einen leistungsfähigen Brenner mit spezieller Flammengeometrie. Gegenüber der bestehenden Anlage reduzieren diese Maßnahmen den Strom- und Gasverbrauch um rund die Hälfte. Weiter verbesserte sich die Standzeit der Wärmetauscher gegenüber SiO2-Verblockungen auf über ein Jahr, und auch das Intervall zum Austausch des Wärmeträgeröls konnte nahezu verdoppelt werden. Die Lebensdauer der neuen Dürr Ecopure TAR ist auf rund 20 Jahre ausgelegt.
Die Einbindung der Abluftreinigungsanlage in die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) garantiert Produktionssicherheit, da die Ecopure TAR so auch bei Stromausfall weitergefahren werden kann. Im Betrieb läuft die Anlage vollautomatisch – eventuelle Eingriffe erfolgen über ein Operator-Panel mit bedienerfreundlicher Oberfläche. Alle Emissionsgrenzwerte werden deutlich unterschritten: bei CO liegen die Emissionen unter 80mg/Nm3 und bei NOx unter 50 mg, die Grenzwerte des Brenners für Kohlenwasserstoff betragen <20 mg. Das integrierte Energiemanagementsystem nach DIN ISO 50001 erfasst und dokumentiert alle Verbrauchswerte und liefert damit Ansatzpunkte für weitere Prozessoptimierungen.
„Die Auslegung der neuen Abluftreinigung führte zwar zu etwas höheren Anschaffungskosten. Durch wesentlich geringere Betriebskosten amortisieren sich diese aber bereits nach zwei bis drei Jahren. Außerdem haben uns das robuste Konzept mit optimierten Wartungsintervallen und die lange Lebensdauer überzeugt“, so Betriebsleiter Thorsten Voß.
Eine spezielle Herausforderungen bei der Abluftreinigung in der Tapetenindustrie sind Konstruktionselemente zur Reduzierung von Kondensat in der weichmacherhaltigen Abluft. Zudem ist maximale Energieeffizienz gefragt, auch durch die optimale Rückgewinnung von Abwärme für den Prozess. Mit über 60 erfolgreich realisierten Aufträgen in der Tapetenindustrie gehört der Dürr-Geschäftsbereich Clean Technology Systems zu den Marktführern für effiziente Abluftreinigungslösungen in dieser Branche.
Dürr Ecopure TAR ist ein seit über 40 Jahren bewährtes Konzept zur Verbrennung von Schadstoffen in der Abluft, das besonders wirtschaftlich arbeitet, wenn Abwärme über nachgeschaltete Rückgewinnungssysteme – etwa Thermalöl- oder Warmwasserwärmetauscher – wieder im Produktionsprozess genutzt wird. Dürr hat weltweit inzwischen über 1.800 Ecopure-TAR-Anlagen für unterschiedlichste Anwendungsfälle in zahlreichen Branchen installiert, derzeit kommt bereits die vierte Anlagengeneration zum Einsatz. Das über Jahrzehnte gewachsene Know-how des Unternehmens fließt in Konzeption, Bau und Betrieb der Anlagen ein. Neben Planung und Inbetriebnahme übernimmt Dürr auch die komplette Integration und den Anlagenservice.