Nicht nur in der Automobilindustrie hat die Farbvielfalt zugenommen. Auch in anderen Industrien nutzen Kunden ihre Farbvorlieben gerne als Unterscheidungs- und Individualisierungsmerkmal. Hinzu kommt, das Unternehmen spezielle Farben als Alleinstellungsmerkmal für sich und ihre Produkte nutzen. Hersteller, etwa aus der Bau- oder Kunststoffindustrie, müssen deshalb entsprechend viele Farbtöne bereithalten und einsetzen, um die Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen.
Im Lackierprozess zieht jedoch jeder Farbwechsel in der Versorgungsleitung einen Verlust von Farbe und Spülmittel nach sich, was vor allem bei Kleinstmengen unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht. Denn gängige Farbversorgungssysteme reinigen die Schläuche mit Lösemittel und Druckluft und entfernen damit sämtliche Farb- und Spülreste, ehe der nächste Farbdurchlauf vorbereitet werden kann. Dies ist ein aufwändiges und zeitintensives Verfahren, bei dem umso mehr Farbe verloren geht, je länger und dicker die eingesetzten Schläuche sind.
Molchtechnik reduziert Farbverbrauch
Bei der Molchtechnik nutzt Dürr einen exakt auf den Innendurchmesser der Schläuche abgestimmten Passkörper, den so genannten Molch, um den Prozess effizienter zu gestalten und den Verbrauch von Farbe und Spülmittel zu reduzieren. Der durch den Molchschlauch fließende Lack schiebt den Molch vom Quell- hin zum Zielmodul. Dabei werden Spülmittelreste im Schlauch entfernt. Verteilerstationen, von denen bis zu vier in einem Molchstrang integrierbar sind, sorgen für die Anbindung an die Applikationstechnik. Nach der Lackierung bläst Druckluft den Molch zurück in Richtung Quellmodul. Der im Schlauch gebliebene Lack wird dabei zurück in den Farbbehälter befördert. Anschließend fließt Spülmittel durch den Molchschlauch in Richtung Zielmodul. Nach der Reinigung beginnt der Prozess von vorne.
Schnellere Farbwechsel und vereinfachte Instandhaltung
EcoSupply P Core ist in einer Einzelstich- und einer zirkulierenden Variante erhältlich und sowohl für den Auftrag von Wasser- als auch Lösemittellacken geeignet. In beiden Fällen ermöglicht der geringere Aufwand deutlich schnellere Farbwechsel. Zudem erleichtert der modulare Aufbau die Instandhaltung. Die einzelnen Komponenten lassen sich flexibel anordnen, an die spezifischen Erfordernisse der Anwender anpassen und in ein bereits bestehendes System integrieren. So ist EcoSupply P Core auch mit anderen Dürr-Systemen wie der Farbversorgungsstation EcoSupply2 Core kombinierbar.
Starter Kit als Gesamtsystem
Das „Starter Kit“ von Dürr beinhaltet alle wichtigen Komponenten. Es besteht aus einem Quell- und Zielmodul, einer Verteilerstation zur Anbindung an die Applikationstechnik, den Schläuchen, die in Längen bis zu 100 Metern verfügbar sind, sowie dem Molch selbst. Zum Starter Kit gehören zudem Sensoren für die Überwachung der Molchposition, Werkzeuge für Wartung und Inbetriebnahme sowie die EcoDocu, eine digitale technische Dokumentation mit Systembeispielen.
25 Jahre Erfahrung in der Molchtechnik
Mit EcoSupply P Core erhält die verarbeitende Industrie eine kostengünstige, leicht zu handhabende Farbversorgungslösung für kleinere Mengen und Anwendungen im Niederdruckbereich. In der Neuentwicklung stecken 25 Jahre Erfahrung von Dürr mit der Molchtechnik von EcoSupply P. Das erprobte Farbversorgungssystem mit Molchtechnik hat sich weltweit in der Automobillackierung bewährt.
Besucher der PaintExpo können sich am Stand von Dürr in Halle 3, Stand 3320, über das neue EcoSupply P Core informieren. Der Verkaufsstart der EcoSupply P Core ist für den Frühsommer geplant.