- Erstmals über 2 Mrd. € Auftragseingang nach sechs Monaten
- Prognose für 2017 bestätigt
Das Wachstum von Dürr kam zustande, obwohl die veräußerte Dürr-Ecoclean-Gruppe (industrielle Reinigungstechnik) seit dem zweiten Quartal nicht mehr zu Umsatz und Auftragseingang beiträgt. Die höchsten Zuwächse erzielte im ersten Halbjahr die HOMAG Group mit einem Plus von 33,0 % beim Auftragseingang. Hier machte sich die starke Nachfrage der Möbelindustrie nach hoch-automatisierten Fertigungslinien bemerkbar. Im Lackieranlagenbau für die Autoindustrie verzeichnete Dürr ein starkes zweites Quartal mit einem Bestellplus von 10,9 %; in der Lackierrobotersparte Application Technology betrug der Zuwachs sogar 21,7 %.
In China zog die Nachfrage im ersten Halbjahr spürbar an, hier stieg das Bestellvolumen um 51 % auf 405 Mio. €. Im europäischen Ausland ergab sich ein Zuwachs von 21 % auf 765 Mio. €.
Der operative Ergebnisanstieg im ersten Halbjahr resultierte aus dem gestiegenen Umsatz und einer hohen Auslastung. Letztere führte besonders im Maschinenbaugeschäft des Konzerns zu Skaleneffekten. Die Sondereffekte in Höhe von 14,9 Mio. € im EBIT beinhalten den Ende März angefallenen Verkaufsertrag von 22,7 Mio. € für Dürr Ecoclean sowie die Kaufpreis-allokationseffekte für HOMAG (-4,4 Mio. €) und Einmalaufwendungen in der Energieeffizienztechnik (-3,4 Mio. €).
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung hob Dürr um 15 % auf 56,1 Mio. € an. Den Schwerpunkt bildeten Innovationsprojekte im Rahmen der Strategie digital@DÜRR. Unter anderem stellte HOMAG im Mai die Cloud-basierte Internet-Plattform „tapio“ für die Holzbearbeitungsbranche vor. Die Investitionen kehrten mit 33,6 Mio. € auf das Normalniveau zurück (-13,0 %), nachdem Dürr sein Programm zum Ausbau des Standortnetzwerks weitgehend abgeschlossen hat.
Das Eigenkapital profitierte von der guten Entwicklung des Nachsteuerergebnisses und stieg seit der Jahresmitte 2016 um 17,1 % auf 833,2 Mio. €. Der Nettofinanzstatus lag zum 30. Juni 2017 mit 96,2 Mio. € klar im positiven Bereich. Der operative Cashflow verbesserte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 um 43,8 Mio. € auf -40,8 Mio. €. Finanzvorstand Carlo Crosetto: „Wir erwarten, dass sich der Cashflow im zweiten Halbjahr gut entwickelt und am Jahresende klar positiv sein wird. Mit Blick auf die Effizienz werden wir die Kostenkontrolle noch stärker betonen.“
Durch den Ecoclean-Verkauf sank die Mitarbeiterzahl seit Ende 2016 um 4,5 % auf 14.545 Beschäftigte. Auf Deutschland entfielen 7.737 Mitarbeiter, das entspricht einem Anteil von 53 % der Konzernbelegschaft. In den Emerging Markets waren zur Jahresmitte 4.482 Mitarbeiter beziehungsweise 31 % der Belegschaft beschäftigt.
AUSBLICK
Durch die Ecoclean-Veräußerung entfallen im Jahr 2017 rund 150 Mio. € Umsatz und Auftragseingang. Dennoch strebt Dürr bei beiden Kennzahlen ähnliche Größenordnungen an wie im Vorjahr. Aus heutiger Sicht erwartet Dürr für 2017 einen Umsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. €. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um den Ecoclean-Effekt, dürfte der Umsatz 2017 um 3 bis 5 % steigen. Der Auftragseingang soll 3,3 bis 3,7 Mrd. € erreichen. Auf Basis des hohen Bestell-volumens im ersten Halbjahr erscheint das obere Ende dieser Bandbreite gut erreichbar. Die Zielbandbreite für die EBIT-Marge beträgt unverändert 7,5 bis 8,25 %, auch dieses Ziel erscheint gut erreichbar.