- Auftragseingang mit 3,7 Mrd. € am oberen Ende des Zielkorridors
- EBIT (271,4 Mio. €) übersteigt Vorjahreswert trotz 5 % Umsatzrückgang
- Ergebnis nach Steuern um 12,8 % gesteigert
- 2017: stabile Entwicklung erwartet
Der größte Beitrag zum Auftragseingang kam 2016 aus Europa. Dort nahmen die Bestellungen um 16,1 % auf 1.710,3 Mio. € zu. In Nord- und Zentralamerika überstieg das Bestellvolumen erstmals die Milliardenschwelle und erreichte 1.045,3 Mio. € (+44,7 %).
Grund für den Umsatzrückgang im Konzern war, dass die Erlöse im Lackieranlagenbau im Vorjahr rund 200 Mio. € über dem Normalniveau gelegen hatten. Bei unveränderten Wechselkursen hätte der Rückgang nur 3 % betragen. Im strategisch wichtigen Service-Geschäft erreichte der Umsatz mit 981,9 Mio. € (+11,0 %) erstmals knapp die Milliardengrenze. Der Service-Anteil am Gesamtumsatz erhöhte sich von 23,5 % auf 27,5 %.
Zusammen mit deutlich verringerten Materialkosten (-13,0 %) bildete das Service-Wachstum die Basis für den EBIT-Anstieg im Jahr 2016. Das EBIT wurde von Sondereffekten in Höhe von -15,0 Mio. € belastet. Bereinigt um die Sondereffekte ergab sich eine operative EBIT-Marge von 8,0 % nach 7,8 % im Vorjahr. Der Großteil der Sonderaufwendungen entfiel auf die Kaufpreisallokation und Abschreibungen bei der HOMAG Group. Dennoch steigerte HOMAG das EBIT um 22,4 % auf 44,9 Mio. €, operativ erzielte HOMAG ein EBIT von 71,2 Mio. €
(+12,6 %).
Das höhere Ergebnis nach Steuern war geprägt von deutlichen Verbesserungen im Finanzergebnis und im Steueraufwand. Beide Positionen profitierten vom Wegfall einmaliger Belastungen, die im Jahr 2015 infolge des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der HOMAG Group AG angefallen waren.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhte Dürr um 9,0 % auf 105,9 Mio. €. Der Fokus lag auf Innovationen für die Digitalisierung von Produktionsprozessen. Aktuelle Beispiele sind der neue Dürr-Lackierroboter mit Smart-Steuerung und die Industrie-4.0-Softwareplattform iTAC.IoT.Suite. Die Investitionen normalisierten sich auf 81,9 Mio. €, nachdem sie im Vorjahr wegen des Baus neuer Standorte in den USA und China 102,3 Mio. € erreicht hatten.
Auf Basis eines hohen operativen Cashflows (227,4 Mio. €) wuchsen die flüssigen Mittel zum Jahresende 2016 auf 724,2 Mio. €. Der Nettofinanzstatus verbesserte sich von 129,4 Mio. € auf 176,5 Mio. €. Infolge des hohen Ergebnisses stieg die Eigenkapitalquote von 23,9 % auf 24,8 %, obwohl die Bilanzsumme um 12,1 % zunahm. Finanzvorstand Ralph Heuwing: „Wir haben umfangreiche flüssige Mittel aus dem operativen Geschäft generiert und alle wesentlichen Bilanzwerte verbessert. Damit ist Dürr hervorragend für die Zukunft aufgestellt.“
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich zum Jahresende 2016 moderat auf 15.235 Personen (+2,6 %). In Deutschland waren 8.205 Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2015: 8.026).
Auf Basis des Rekordergebnisses wird der Vorstand dem Aufsichtsrat eine weitere Dividendenerhöhung vorschlagen. Für 2015 hatte Dürr eine Dividende von 1,85 € je Aktie gezahlt.
Ausblick
Die Prognose für 2017 setzt voraus, dass sich die Weltwirtschaft weiterhin positiv entwickelt und die politischen Unwägbarkeiten begrenzt bleiben. Die bereits im Jahr 2016 angekündigte Veräußerung der Dürr-Ecoclean-Gruppe (industrielle Reinigungstechnik) an die chinesische SBS Group wird voraussichtlich zum
31. März 2017 vollzogen, sodass ab dem zweiten Quartal bei Dürr keine Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Geschäft mehr anfallen. Dennoch erwartet Dürr für 2017 aus heutiger Sicht einen Umsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. € und einen Auftragseingang von 3,3 bis 3,7 Mrd. €. Die Zielbandbreite für die EBIT-Marge beträgt 7,5 bis 8,25 %. Die EBIT-Marge wird im Jahr 2017 einen Sonderertrag von voraussichtlich rund 25 Mio. € aus dem Verkauf der Dürr-Ecoclean-Gruppe enthalten. Im Jahr 2016 erzielte Ecoclean mit rund 850 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 200 Mio. €.
Die Geschäftszahlen in dieser Meldung sind vorläufig und ungeprüft. Sie wurden noch nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt. Der Geschäftsbericht 2016 mit den endgültigen Zahlen wird am 17. März 2017 veröffentlicht.