Bei der Produktion von Elektroden werden dünne Metallfolien mit dem aus Chemikalien bestehenden Kathoden- und Anodenmaterial beschichtet. Heute erfolgt dies üblicherweise mit nassem Material und Lösemitteln. Die in Kirchentellinsfurt bei Stuttgart geplante Anlage wird dagegen mit trockenem Material arbeiten. Dadurch lassen sich bis zu 40 % Energie einsparen, da keine Trocknungsöfen mehr benötigt werden. Zugleich verkürzt sich die Produktionszeit um rund 20 %, und die CO2-Emissionen sinken um rund 1 Tonne pro 10 Kilowattstunden produzierter Elektrodenkapazität.
Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Die Trockenbeschichtung hat das Potenzial, die Batterieherstellung deutlich effizienter und nachhaltiger zu machen. Gemeinsam mit Cellforce und LiCAP verstehen wir uns als Wegbereiter für die neue Technologie und ihren Einsatz im industriellen Maßstab.“
Dr. Markus Gräf, COO, und Dr. Heino Sommer, CTO von Cellforce: „LiCAPs Activated Dry Electrode® Technology ermöglicht wesentliche Fortschritte bei der Reduzierung des Innenwiderstands für Hochleistungszellen, der Minimierung des Platzbedarfs und der signifikanten Senkung von CO2-Emissionen und Herstellungskosten. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Dürr und LiCAP, um diese hochinnovative Technologie so schnell wie möglich weiterzuentwickeln.“
Die Trockenbeschichtungsanlage bei der Porsche-Tochter Cellforce soll 2026 in Betrieb gehen. Sie basiert auf dem patentierten Activated Dry Electrode®-Verfahren des kalifornischen Batteriematerial-Spezialisten LiCAP, mit dem Dürr seit 2023 kooperiert. Das Aufpressen des trockenen Chemikalienpulvers auf die Folien erfolgt mit der Kalandriertechnik der französischen Dürr-Tochter Ingecal. Eine ähnliche Testanlage im Gigawatt-Maßstab hat Dürr bereits im südfranzösischen Chassieu gebaut.