Die ansteigende Farbenvielfalt in der Karosserielackierung bezieht sich nicht nur auf Sonderfarben sondern immer mehr auf Kleinserienfarben. Für diese Anwendungen hat Dürr das standardisierte, modulare Farbversorgungssystem EcoSupply P im Einsatz. Das mit Molchtechnik arbeitende System eignet sich für Wasserlack- und Lösemittellackapplikationen gleichermaßen.
„Dürr setzt die Sonderfarbversorgungssysteme weltweit bei Automobilherstellern ein. Jetzt haben wir unseren größten Einzelauftrag für EcoSupply P erhalten. Damit statten wir erstmals eine komplette Lackiererei in den USA für Karosserien und Stoßfänger mit insgesamt zehn Systemen aus“, beschreibt Dr. Hans Schumacher, Leiter der Dürr-Division Application Technology den weltweiten Erfolg des effizienten Systems.
Dürr-Molchsysteme reduzieren den Verbrauch von Lack und Spülmitteln im Vergleich zu früher eingesetzten Ringleitungssystemen deutlich. Angesichts steigender Lackpreise im Sonderfarbenbereich ist das ein großer Vorteil der molchbaren Systeme. Investitionen in Sonderfarbversorgungssysteme amortisieren sich damit extrem schnell.
In dem Projekt in USA sollen zukünftig neben den Standardfarben weitere 14 Kleinserienfarben lackiert werden, darunter zwei im sogenannten Tri-coat Premiumverfahren. Bei diesem Verfahren werden in der Basislacklinie (BC) unterschiedliche Farbtöne direkt aufeinanderfolgend auf die Karosserie aufgebracht. Da für die vorhandenen Roboter nur maximal 20 Farben an die Farbringleitungen angeschlossen werden können, rüstet der Automobilhersteller molchbare Systeme nach.
Farbrückgewinnung und Reinigung mit Molchtechnik
Die Kleinserienfarben werden in Blöcken von 15, 30 oder 60 Karosserien lackiert. Während der Lackierzeit kann der nächste Farbwechsel in einem zweiten System erfolgen. Dazu fördert das EcoSupply P System die Farben in Schläuchen mit gleitfähigen, zylinderförmigen Molchen annähernd verlustfrei bis zur Lackierkabine.
Hier werden die Molchzielmodule direkt in die Dürr-Farbwechsler EcoMCC3 integriert, welche in die Andockstation der vorhandenen 32 Roboter der BC-Linien und die sechs Roboter der Stoßfänger-Lackierung eingebaut werden. Nach dem Lackauftrag drücken die Molche die Restfarbe fast vollständig wieder aus den Schläuchen zurück in die Farbbehälter und reinigen die Schläuche. Die Farbversorgungsstationen sind dazu in einem separaten Farbmischraum unterhalb der Lackierkabine installiert.
Einfache Bedienung
Gleichzeitig liefert Dürr die Visualisierung des Systems sowie die Steuerungseinheit mit, die künftig mit den bestehenden Anlagen- und Robotersystemen kommunizieren wird. Die Visualisierung teilt dem Anlagenbediener mit, welche Farbe in welcher Lackierkabine benötigt wird. Nach dem Anschluss der Farbbehälter genügt ein Knopfdruck zum Starten des Befüllungsvorgangs und des automatisierten, molchbasierten Lackierprozesses.
Mit dem aktuellen Projekt sind jetzt insgesamt 25 EcoSupply P –Systeme in den USA im Einsatz. Sonderfarbversorgungssysteme werden von Dürr in europäischen Werken bereits seit 1999 eingesetzt. Seither wurden weltweit über 420 Systeme bei unterschiedlichen Automobilherstellern sowie in Kunststofflackieranlagen der Zulieferindustrie installiert.