Das von Dürr eingesetzte MOM-System, das auf die Anforderungen des Maschinenbaus ausgerichtet ist, zielt auf die Vereinheitlichung der IT-Landschaft mit möglichst wenigen Schnittstellen ab. Es ist so konzipiert, dass alle Produktionsstandorte des Dürr-Konzerns das System im Sinne der konzerneigenen „OneMES-Strategie“ anwenden können. Durch diese Strategie sollen die Produktionsprozesse effizienter und ihre Planung und Steuerung optimiert werden. Zudem lassen sich die Produktionsprozesse in Echtzeit über alle Konzern-Standorte hinweg abbilden. „Der Fokus liegt dabei auf der durchgängigen Vernetzung des Shopfloors, von der Maschinenintegration und der Datenerfassung über die Auftragssteuerung und Werkerführung bis hin zur optimierten Auftragsplanung und -durchführung mit entsprechender Transparenz über alle Ebenen der Fertigung und Montage. Die Lösung ist gleichzeitig eine allgemeine Blaupause für den Maschinenbau“, erklärt Dr. Arndt Eigeldinger, Vice President Manufacturing & Logistics bei Dürr.
MES/MOM ermöglicht bereichsübergreifende Produktionsplanung
Das standardisierte MOM ermöglicht unter anderem, dass ungeplante Stillstandzeiten analysiert, Maschinenlaufzeiten kontinuierlich verbessert und systematische Abstellmaßnahmen definiert werden können. „Auch die Feinplanung der Fertigung und der Montage sowie die Integration des Qualitätsbereichs und der Logistik sind wichtige Eigenschaften an unser neues System. Daher beinhaltet die neue Lösung auch die Produktionsplanungs-Software GANTTPLAN und die Flächenplanungs-Software AREAPLAN unserer Tochter DUALIS“, erklärt Martin Heinz, Vorstand der iTAC Software AG. Die Produktionsplanung kann bereichsübergreifend durchgeführt und die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt werden. Das Flächenplanungstool unterstützt unter anderem die sinnvolle Termin- und Kapazitätsplanung in der Montage und ermöglicht eine bessere Ausnutzung der Flächen in der Werkshalle.
Erste erfolgreiche Rollouts im Dürr-Konzern
Das neue MOM wurde im Frühjahr 2023 an den Standorten Holzbronn und Schopfloch der Konzerntochter HOMAG sowie bei Teilen der Dürr Systems AG in Bietigheim-Bissingen ausgerollt. Kernmodule waren dabei Maschinenkonnektivität und Auftragsdatenerfassung. „Das MOM ist ein wichtiger Baustein für unsere interne Digitalisierung bis zur Shopfloor-Ebene. Gleichzeitig macht es unsere Prozesse wesentlich robuster und transparenter, was letztendlich auch die Kundenzufriedenheit erhöht“, erklärt Jens Held, Leiter Operations der HOMAG Plattenaufteiltechnik GmbH in Holzbronn. In den kommenden Monaten sollen weitere Werke integriert werden. Die Einführung des einheitlichen MOM unterstützt die digitale Transformation im Dürr-Konzern und unterstreicht die Bedeutung der zunehmenden Digitalisierung des gesamten Wertschöpfungsstrangs. Zudem entstehen Synergien, da alle Systementwicklungen von allen Teilkonzernen angewandt werden können.
Gleichzeitig haben Dürr und iTAC damit eine Best-Practice-Referenz für andere Maschinenbauer geschaffen. „Ein vom Anbieter selbst eingesetztes MOM hat einen ganz anderen Impact. Es ist damit exakt an den Bedarfen der Branche ausgerichtet und erprobt. Unsere Kunden können also durch unsere Praxiserfahrungen profitieren“, sagt Dr. Arndt Eigeldinger.