Das Unternehmen wurde im Jahr 1896 von Paul Dürr als Handwerksbetrieb für Blecharbeiten in Cannstatt gegründet. Otto Dürr übernahm den Betrieb in zweiter Generation und holte in den 1950er-Jahren seinen Sohn Heinz in das Unternehmen. Heinz Dürr formte aus dem kleinen Industriebetrieb einen weltweit aktiven Maschinen- und Anlagenbauer. Heute hat der Konzern rund 18.000 Beschäftigte in 33 Ländern und plant im laufenden Jahr gut 4 Mrd. € Umsatz.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut unterstrich, dass „die Geschichte der Dürr AG selbst für schwäbische Verhältnisse außergewöhnlich“ sei. Mit Blick auf Gegenwart und Zukunft sagte sie: „Die Dürr AG ist am Puls der Zeit. Sie ist Vorreiter der klimaneutralen Produktion. Sie forscht, entwickelt und arbeitet genau dort, wo zentrale Technologiefelder zusammenlaufen, beispielsweise bei der Batterieherstellung, beim Einsatz von KI und modernster Robotertechnik, beim Megathema Energieeffizienz und bei digitalen Plattformen.“
Porsche-Produktionsvorstand Albrecht Reimold würdigte die enge Zusammenarbeit mit Dürr: „Unsere Partnerschaft währt bereits sehr lange. Viele große, wichtige Projekte haben wir gemeinsam zum Erfolg geführt. Die Dürr AG hat mit ihren innovativen Lösungen einen wichtigen Anteil an unserem flexiblen Produktionssystem.“ Zugleich hob Albrecht Reimold die Bedeutung von Dürr bei der Transformation der Automobilindustrie in Richtung E-Mobilität hervor: „Mit der neu gegründeten Cellforce Group steigt Porsche in die Produktion von Höchstleistungsbatteriezellen ein. Auch dabei steht uns Dürr als Partner zur Seite – mit einer innovativen Anlage zur Beschichtung von Elektroden.“
Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG, dankte der Familie Dürr, die bei der Feierstunde in Stuttgart mit drei Generationen vertreten war: „Der Unternehmergeist der Gründerfamilie prägt uns noch heute. Dass die Dürr-Geschichte zur Erfolgsgeschichte wurde, liegt daran, dass es immer Menschen gab, die fasziniert von neuen Technologien waren und sich lieber mit Lösungen beschäftigten als mit Problemen.“
Auf der Bühne blickten Heinz Dürr und Dr. Jochen Weyrauch gemeinsam auf Geschichte, Kultur und Zukunft des Unternehmens. Heinz Dürr, dessen Familie knapp 30 % der Aktien der Dürr AG hält, unterstrich seinen Leitgedanken vom „Unternehmen als gesellschaftliche Veranstaltung“. Der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats wies besonders auf die Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg hin: „Die Mitarbeiter stehen im Zentrum. Sie waren immer das Fundament unseres Unternehmens. Mein wichtigster Rat an sie ist: Bleibt neugierig!“, so Heinz Dürr.
Am Samstag veranstaltet Dürr ein großes Familienfest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu werden am Firmensitz in Bietigheim-Bissingen rund 4.000 Gäste erwartet. Ursprünglich wollte Dürr sein Jubiläum bereits 2021 feiern, wegen der Corona-Pandemie war dies jedoch nicht möglich.