- Operative EBIT-Marge mit 7,5 % auf Vorjahresniveau
- Auftragsbestand deutlich gestiegen
- Hoher Cashflow im dritten Quartal (138,5 Mio. €)
- Jahresziele bestätigt
Eine besonders hohe Nachfrage verzeichnete Dürr in Nordamerika. Dort stieg der Auftragseingang um 55,2 % auf 930,4 Mio. €. In Deutschland und dem europäischen Ausland legten die Bestellungen um 15 % beziehungsweise 19 % zu. Damit konnte der Maschinen- und Anlagenbauer die vorübergehend schwächere Nachfrage in China (-40 %) mehr als ausgleichen. Ralf W. Dieter: „Der hohe Auftragseingang ist ein Resultat unserer breiten regionalen Aufstellung. Wir können vorübergehende Nachfrageschwankungen in einzelnen Regionen gut kompensieren. Zusätzliche Chancen bieten sich Dürr zukünftig durch die Elektromobilität. Besonders in China und den USA erwarten wir ab 2017 vermehrt Aufträge über die Lieferung von Produktionstechnik für Elektroautos.“
Im Service-Geschäft setzte Dürr sein Wachstum mit einem Umsatzplus von knapp 10 % fort. Mittlerweile entfallen 27,5 % des Konzernumsatzes auf Dienstleistungen.
Im operativen EBIT von 196,7 Mio. € sind Sondereffekte in Höhe von -15,2 Mio. € nicht berücksichtigt (9M 2015: -20,3 Mio. €). Sie enthalten unter anderem Aufwendungen für die Kaufpreisallokation (HOMAG), den Verkauf des Reinigungstechnikgeschäfts (Dürr Ecoclean) sowie die Schließung von zwei kleineren Werken in Weinsberg (HOMAG) und Zistersdorf (Österreich, Lackiertechnik). Ein Sonderertrag von 4,9 Mio. € entstand durch einen Immobilienverkauf in den USA.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um 10,2 %. Unter dem Motto „digital@DÜRR“ präsentierte Dürr im Oktober auf einer Hausmesse seine neue Lackierrobotergeneration sowie mehrere Smart-Innovationen für digital vernetzte Produktionsprozesse. Die Investitionen sanken um 9,2 %, da Dürr den Bau eines neuen US-Standortes abgeschlossen hat. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 7,7 Mio. € auf -11,1 Mio. €. Dies resultierte aus geringeren Sonderaufwendungen infolge der HOMAG-Akquisition und der Nutzung der günstigeren Konzernfinanzierung durch HOMAG.
Der operative Cashflow für die ersten neun Monate 2016 war mit 54,0 Mio. € positiv (9M 2015: -2,8 Mio. €). Basis für den starken Cashflow von 138,5 Mio. € im dritten Quartal war die erwartete Erholung des Nettoumlaufvermögens. Vor diesem Hintergrund erzielte Dürr zum 30. September 2016 mit 21,1 Mio. € wieder einen positiven Nettofinanzstatus. Die Eigenkapitalquote stieg von 22,2 % am Vorjahresstichtag auf nunmehr 23,4 %. Finanzvorstand Ralph Heuwing: „Der positive Cashflow-Trend wird sich im vierten Quartal fortsetzen. Wir verfügen über eine grundsolide Bilanz, die es uns erlaubt, unseren Akquisitionskurs nach den guten Erfahrungen mit HOMAG fortzusetzen.“
Seit Ende 2015 vergrößerte sich die Konzernbelegschaft um 2,1 % auf 15.167 Mitarbeiter. In Deutschland stieg die Mitarbeiterzahl um 1,9 % auf 8.182.
Ausblick
Für das Gesamtjahr 2016 plant Dürr einen Auftragseingang von 3,5 bis 3,7 Mrd. € und einen Umsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. €. Bei der EBIT-Marge vor Sondereffekten wird unverändert eine Bandbreite von 7,0 bis 7,5 % erwartet; voraussichtlich wird Dürr das obere Ende dieser Bandbreite erreichen. Sollte der erwartete Buchgewinn aus der Veräußerung des Reinigungstechnikgeschäfts (Dürr Ecoclean) bereits im vierten Quartal 2016 anfallen, erscheint eine EBIT-Marge einschließlich aller Sondereffekte zwischen 7,5 und 8,0 % erreichbar.