iTAC, OpenText und Bosch Rexroth öffnen mit der gemeinsamen Lösung die Tür zum Internet of Things. Basis ist ein Ecosystem aus ERP-, MES-, BI-Lösung und der Schraubertechnologie „Nexo“. Beim „Nexo“ von Bosch Rexroth handelt es sich um einen Funkakkuschrauber, der über eine intelligente Steuerung gemäß dem ZVEI-Leitfaden „Welche Kriterien müssen I4.0-Produkte erfüllen?“ verfügt. Dies ist eine Weltneuheit, die Industrie-4.0-Anwendungen möglich macht.
Das Produkt ermöglicht die Industrie 4.0-Kommunikation, indem es online ansprechbar ist, Daten liefert und übernimmt sowie plug- & produce-fähig über Industrie 4.0-konforme Dienste ist. Es arbeitet zudem mit standardisierten Daten, mit herstellerübergreifender eindeutiger Identifizierung, die via Scanner lesbar ist.
Funkakkuschrauber kommuniziert mit MES
Auf Basis dieser Fähigkeiten von „Nexo“ konnte ein Pay per Use-Anwendungsszenario in einer realen Just in Sequence-Montagezelle im Accenture IIoT Innovation Center aufgebaut werden. Dieses zeigt, wie der Schrauber Montagevorgänge unterstützt. Am Beispiel einer Lenkrad-Montage wird demonstriert, dass der Funkakkuschrauber automatisch erkennt, ob das passende Lenkrad für das entsprechende Fabrikat montiert wird. Über Process-Interlocking-Mechanismen werden die Daten im Schraubsystem abgebildet. Handelt es sich um das falsche Lenkrad, wird der Prozess automatisch verriegelt. Dies geschieht über die iTAC.MES.Suite dockerized, mit welcher der Schrauber kommuniziert.
Die iTAC.MES.Suite dockerized ist eine plattformunabhängige, Cloud-fähige MES-Lösung, die mit ihrer Container-basierten Ausprägung auf den führenden IoT-Plattformen wie Microsoft Azure, AWS, IBM Bluemix etc. verfügbar ist. Damit können die MES-Services der iTAC.MES.Suite dockerized – wie Qualitätsanalysen, lückenlose Rückverfolgung, automatische Materialnachschubsteuerungen oder simultane Multiressourcenplanung – als Public-Cloud-, On Premises- oder Edge-Device-Lösung genutzt werden.
Integriertes BI-System für Prozesstransparenz
Das System ermöglicht es, dass die Lenkräder variantenkonform montiert werden. Es zeigt und kontrolliert nicht nur, ob das richtige Material eingesetzt wurde, sondern beispielsweise auch, ob das Lenkrad mit dem richtigen Drehmoment etc. befestigt wurde. Der Prozess wird unterstützt von der Plattform OpenText Analytics Information Hub (iHub), die visualisiert, was in der Fertigung von statten gegangen ist, indem sie verschiedene Fertigungsdaten wie u.a. Drehmoment und Drehwinkel anzeigt. Die eingebetteten Analysefunktionalitäten ermöglichen die Prozessoptimierung, indem sie wichtige Metriken in Echtzeit überwachen, Abweichungen von einem gewünschten Ziel identifizieren und erlernen, warum diese Abweichung aufgetreten ist.
Pay per Use: Bedarfsgerechte Abrechnung
Der Werker muss demnach nur noch einen Scanvorgang über den Barcode vornehmen. Je nachdem, wie hoch das Drehmoment ist, wird im Pay per Use-Verfahren mit unterschiedlichen Verrechnungssätzen abgerechnet. Das bedeutet, es wird pro Verschraubung kalkuliert.
Die Rechnungsstellung erfolgt im ERP. Über Schnittstellen kommuniziert das MES mit dem ERP. Die Rechnung wird vollautomatisch im ERP für den Fabrikbetreiber generiert. Somit ist ein Closed Loop-Szenario abgebildet. Die Systeme können über Integrationsservices miteinander sprechen.
Das Anwendungsszenario auf Closed Loop Hybrid Cloud-Basis gewährt niedrigste bis keine Anfangskosten für Infrastruktur. Neben der Steigerung der Produktivität, Produktionsqualität und Prozesssicherheit werden bedarfsgerechte Nutzung und Abrechnung ermöglicht, was zu hoher Transparenz führt. Dieses Projekt ist ein Leuchtturmbeispiel für praxistaugliche Industrie 4.0-Anwendungen. Die Lösung wird für Interessenten ab sofort im Accenture IIoT Innovation Center in Garching demonstriert.