- Dynamischer Auftragseingang: +11 %
- Ergebnis nach Steuern: +45 %
- Auftragsbestand seit Ende 2015 um knapp 10 % gestiegen
In Nordamerika stieg der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 51 % auf 611,1 Mio. €. Im Juni erhielt Dürr von einem US-Autobauer einen der größten Aufträge der Firmengeschichte über den Bau eines Endmontagewerks. In Europa verzeichnete Dürr ein Orderplus von 17 %. In China unterschritten die Bestellungen den hohen Vorjahreswert um 36 %. Ralf W. Dieter: „Nach der starken Expansion der Vorjahre hat die Automobilindustrie bei den Investitionen in China eine Atempause eingelegt. Die Pipeline mit neuen Investitionsprojekten ist aber gut gefüllt, auch weil der Automobilabsatz in diesem Jahr wieder zweistellig wächst. Daher erwarten wir in China ein stärkeres zweites Halbjahr.“
Angesichts einer Book-to-Bill-Ratio von 1,17 nahm der Auftragsbestand weiter zu. Seit Ende 2015 wuchs er um 233,1 Mio. € auf 2.698,9 Mio. €. Im Service setzte Dürr seinen Wachstumskurs fort und steigerte den Umsatz um 8,6 % auf 461,9 Mio. €. Dies entspricht einem Anteil von 27 % am Konzernumsatz.
Das EBIT von 119,0 Mio. € enthält verringerte Sonderaufwendungen für die HOMAG-Kaufpreisallokation (4,4 Mio. €, H1 2015: 13,7 Mio. €) und einen Ertrag aus einem Immobilienverkauf in den USA (5,0 Mio. €). Die Investitionen stiegen um 6,6 % auf 38,6 Mio. €. Unter anderem weihte Dürr im Juni einen neuen Campus-Standort in den USA ein. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhte Dürr um 5,3 %. Innovationsschwerpunkte waren die Bereiche Automatisierung und Industrie 4.0. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 10,0 Mio. € auf -7,1 Mio. €. Maßgeblich dafür waren geringere Sonderaufwendungen infolge des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit HOMAG und die Nutzung der günstigeren Dürr-Konzernfinanzierung durch HOMAG.
Der operative Cashflow von -84,6 Mio. € war von einem Aufbau des Nettoumlaufvermögens geprägt. Im ersten Halbjahr 2016 normalisierte sich das Volumen der von Kunden erhaltenen Anzahlungen weiter, vorübergehend stiegen auch die Vorräte und Forderungen. Infolgedessen verringerte sich der Nettofinanzstatus vorübergehend auf -90,2 Mio. € (30.06.2015: 88,7 Mio. €). Dagegen verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 20,5 % auf 22,9 %, zum Jahresende soll sie 25 % überschreiten. Finanzvorstand Ralph Heuwing: „Wir erwarten im zweiten Halbjahr eine deutliche Cashflow-Verbesserung. Auf dieser Basis erwarten wir zum Jahresende wieder einen positiven Nettofinanzstatus zwischen 50 und 100 Mio. €.“
Die Konzernbelegschaft überschritt mit 15.051 Mitarbeitern erstmals die 15.000er-Marke. Seit Ende 2015 wuchs die Mitarbeiterzahl um 1,4 %. In Deutschland (8.110 Mitarbeiter) betrug der Zuwachs 1,0 %.
Ausblick
Für das Gesamtjahr 2016 erwartet Dürr nun einen Auftragseingang von 3,5 bis 3,7 Mrd. €. Der Umsatz soll 3,4 bis 3,6 Mrd. € erreichen. Dies bedeutet einen moderaten Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert (3.767,1 Mio. €), der durch nachgeholte Umsätze aus 2014 sowie positive Währungseffekte außergewöhnlich hoch ausgefallen war. Das EBIT soll 2016 aus heutiger Sicht das Rekordniveau des Jahres 2015 (267,8 Mio. €) erreichen. Die EBIT-Marge dürfte damit erneut zwischen 7,0 und 7,5 % liegen.