Geschäftszahlen erstes Quartal 2015
- Auftragseingang und Umsatz steigen um knapp 60 %
- Operatives EBIT mit +33 % im Plan
- Ergebnis nach Steuern beinhaltet Sonderaufwand für HOMAG-Integration
Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „2015 wird beim Ertrag das angekündigte Übergangsjahr, da nach der HOMAG-Übernahme die bei derartigen Akquisitionen üblichen Sondereffekte anfallen. Operativ sind wir voll auf Kurs. Aus heutiger Sicht spricht alles dafür, dass wir unsere Jahresziele bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis erreichen können.“
Der Auftragsbestand lag Ende März 2015 mit 2,9 Mrd. € auf Rekordniveau. Das Service-Geschäft wuchs um 64,5 % und damit stärker als der Gesamtumsatz; sein Anteil am Gesamtumsatz stieg von 24,1 % auf 25,2 %. Im Lackieranlagenbau (Paint and Final Assembly Systems) und in der Maschinenbau-Division Measuring and Process Systems stiegen Auftragseingang und Umsatz teils deutlich.
HOMAG erzielte mit 287,2 Mio. € einen Rekordauftragseingang und konnte sein EBIT mit 12,4 Mio. € mehr als verdoppeln. Die Integration in den Dürr-Konzern verläuft planmäßig. Im Juni startet HOMAG die Umsetzung des Optimierungsprogramms FOCUS. Schwerpunkte sind die Expansion in China und Nordamerika, der Ausbau des Service-Geschäfts und des Systemgeschäfts sowie die Optimierung von Geschäftsprozessen, IT-Systemen und der Organisation. Für FOCUS werden im Jahr 2015 Einmalaufwendungen von bis zu 10 Mio. € anfallen. Im Mai wird HOMAG in die Dürr-Konzernfinanzierung einbezogen. Dies erfordert 2015 einmalige Umstellungskosten von 3,9 Mio. €, spart ab 2016 aber 2,3 Mio. € pro Jahr. Insgesamt werden Synergien von 5 bis 10 Mio. € erwartet.
Mit F&E-Ausgaben von 21,2 Mio. € (+82 %) setzte Dürr seinen Innovationskurs im ersten Quartal 2015 fort. Die Investitionen stiegen von 8,3 Mio. € auf 17,3 Mio. €. Sie flossen unter anderem in den Bau neuer Standorte in China und den USA sowie eines Trainingszentrums in Südkorea.
Das Finanzergebnis schwächte sich vorübergehend auf -11,9 Mio. € ab (Q1 2014: -3,9 Mio. €). Dies resultiert neben der Umstellung der Konzernfinanzierung auch aus weiteren Sondereffekten infolge des seit März geltenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der HOMAG Group AG. Der Vertrag führte im ersten Quartal außerdem zu einem einmaligen Anstieg der Steuerquote auf 52,7 %. Daher verringerte sich das Ergebnis nach Steuern von 29,2 Mio. € auf 17,0 Mio. €. Ab dem zweiten Quartal wird die Steuerquote wieder auf rund 30 % sinken.
Der operative Cashflow erreichte im ersten Quartal 2015 mit 39,6 Mio. € knapp das gute Vorjahresniveau (42,7 Mio. €). Der Nettofinanzstatus war mit 220,2 Mio. € nur 91,8 Mio. € niedriger als am 31. März 2014, obwohl zwischenzeitlich 228,1 Mio. € für den HOMAG-Erwerb abflossen. Die Eigenkapitalquote sank infolge des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der HOMAG Group AG temporär auf 20,9 %, dürfte bis Ende 2015 aber wieder in Richtung 25 % steigen. Ralph Heuwing, Dürr-Finanzvorstand und Vorstandsvorsitzender der HOMAG Group AG: „Unsere Bilanz ist weiterhin solide, die HOMAG-Übernahme haben wir gut bewältigt. Nun treiben wir die Optimierung bei HOMAG voran, um das Unternehmen zu seinem vollen Potenzial zu entwickeln.“
Zum 31. März 2015 beschäftigte der Dürr-Konzern 14.220 Mitarbeiter, davon 5.705 bei HOMAG. Im Jahresverlauf wird ein leichtes Belegschaftswachstum erwartet.
AUSBLICK
Aus heutiger Sicht rechnet Dürr im Jahr 2015 mit einem Auftragseingang von 3,2 bis 3,5 Mrd. €. Der Umsatz soll 3,4 bis 3,5 Mrd. € erreichen, dazu dürfte die HOMAG Group knapp 1 Mrd. € beisteuern. Beim EBIT plant Dürr einen Zuwachs im zweistelligen Millionenbereich. Die EBIT-Marge dürfte im Jahr 2015 bei 7,0 bis 7,5 % liegen. Hintergrund ist, dass die HOMAG Group operativ noch eine geringere Marge erzielt als der Konzerndurchschnitt. Die Sondereffekte infolge der HOMAG-Akquisition fielen schwerpunktmäßig im ersten Quartal an und werden im weiteren Jahresverlauf sowie in den Folgejahren spürbar abnehmen. Durch operative Optimierungen sowohl bei der HOMAG Group als auch im bisherigen Dürr-Konzern soll die EBIT-Marge von Dürr langfristig wieder 8 bis 10 % erreichen.