Die im Jahr 2014 erworbene HOMAG Group legte bei den Bestellungen in den ersten neun Monaten 2017 um 25,8 % zu und lieferte mit 1.078,9 Mio. € den größten Beitrag zum Auftragseingang. Im wiedererstarkten chinesischen Markt konnte Dürr den Auftragseingang um 27 % auf 556,4 Mio. € steigern. Zuwächse gab es auch in anderen asiatischen Ländern und Afrika (+53 %) sowie im europäischen Ausland (+11 %).
Der Ergebnisanstieg resultierte aus einer hohen Auslastung, moderaten Umsatzkosten und einem Sonderertrag von 22,9 Mio. € aus dem Ecoclean-Verkauf. Dem gegenüber standen Kaufpreisallokationseffekte für HOMAG (-6,5 Mio. €) und Einmalaufwendungen in der Energieeffizienztechnik (-4,6 Mio. €).
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhte Dürr in den ersten neun Monaten 2017 um 10,8 % auf 85,1 Mio. €. Grund war unter anderem die Digitalisierungsstrategie digital@DÜRR. Dazu gehört auch die Plattform ADAMOS für das Internet of Things, die Dürr im September gemeinsam mit der Software AG und den Maschinenbauern DMG Mori, Carl Zeiss und ASM der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Ralf W. Dieter: „Die Resonanz auf ADAMOS ist vielversprechend. Die Gründungsunternehmen sind in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren Maschinenbauern, die ADAMOS nutzen wollen. ADAMOS ist eine Chance für den Maschinenbau: Wir können so die Digitalisierung gemeinsam vorantreiben, voneinander lernen und Kosten sparen.“
Dank des guten Nachsteuerergebnisses stieg das Eigenkapital seit dem 30. September 2016 um 16,0 % auf 869,1 Mio. €. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 23,4 % auf 25,9 %. Der operative Cashflow lag mit -22,2 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (54,0 Mio. €). Allerdings drehte der Cashflow im dritten Quartal wieder in den positiven Bereich und dürfte auch im vierten Quartal deutlich zulegen. Finanzvorstand Carlo Crosetto: „Wir beobachten ein restriktiveres Anzahlungsverhalten von Kunden aus der Automobilindustrie. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Profitabilität. Es geht allein um eine Verschiebung auf der Zeitachse: Wir erhalten Zahlungen von Kunden einfach etwas später.“
Durch den Ecoclean-Verkauf verringerte sich die Konzernbelegschaft gegenüber dem 30. September 2016 um 1,9 % auf 14.876 Mitarbeiter. In Deutschland, wo über die Hälfte der rund 850 Ecoclean-Mitarbeiter beschäftigt ist, sank die Mitarbeiterzahl um 4,0 % auf 7.853 Beschäftigte.
AUSBLICK GESAMTJAHR 2017
Durch die Ecoclean-Veräußerung entfallen im Jahr 2017 seit dem 2. Quartal rund 10 Mio. € operativer Ergebnisbeitrag und etwa 150 Mio. € Geschäftsvolumen. Dennoch hat Dürr Mitte Oktober die Zielspanne für den Auftragseingang im Jahr 2017 von bisher 3,3 bis 3,7 Mrd. € auf 3,6 bis 3,8 Mrd. € angehoben. Das Umsatzziel für 2017 wurde auf 3,5 bis 3,6 Mrd. € eingegrenzt (zuvor 3,4 bis 3,6 Mrd. €). Dürr ist zuversichtlich, bei beiden Kennzahlen jeweils den oberen Bereich des neuen Zielkorridors zu erreichen. Bereinigt um die Effekte aus dem Ecoclean-Verkauf wird das Umsatzwachstum voraussichtlich 3 bis 5 % betragen. Die Zielspanne für die EBIT-Marge im Jahr 2017 beträgt weiterhin 7,5 bis 8,25 %. Aus heutiger Sicht erwartet Dürr, ungefähr die Mitte dieser Bandbreite zu erreichen. Im Jahr 2016 erzielte der Konzern 3,57 Mrd. € Umsatz, einen Auftragseingang von 3,70 Mrd. € und eine EBIT-Marge von 7,6 %.