Der Rohbau und die Lackierung von Autos sind heutzutage stark automatisiert. Gut 100 Roboter arbeiten in einer modernen Lackiererei von Dürr. Endmontagewerke weisen dagegen einen deutlich geringeren Automatisierungsgrad auf, da viele Arbeitsabläufe komplex sind und Flexibilität erfordern. Durch innovative MRK-Konzepte verspricht sich die Automobilindustrie einen Schub bei der Automatisierung der Endmontage und damit eine höhere Produktionseffizienz.
Bei der MRK-Lösung von Dürr für den Tankeinbau führt ein Facharbeiter den Tank an den Arbeitsplatz und reinigt ihn. Dann übernimmt der mit einem Applikator für Klebstoff ausgestattete Roboter. In der vorgegebenen Taktzeit bringt er eine Kleberaupe auf die Umrandung des Tanks auf. Sensoren wachen darüber, dass die Kleberaupe absolut gleichmäßig ist. Danach fixiert der Facharbeiter den Tank exakt in der Karosserie.
Die Roboterzelle für diesen Prozess hat Dürr komplett entwickelt. Dazu zählen zum Beispiel die Materialversorgung, die Dosiertechnik für einen geregelten Klebefluss sowie die Steuerungseinheit. Das Thema Sicherheit wird besonders groß geschrieben. Der Roboter ist so platziert, dass ein Kontakt mit dem menschlichen Kollegen so gut wie ausgeschlossen ist. Sollte es doch dazu kommen, steht der mit zahlreichen Sensoren ausgestattete Roboter innerhalb von Millisekunden still. Der Roboter agiert langsam, mit abgerundeten Komponenten und stets unterhalb des Kopf- und Brustbereichs.
Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG: „Wir sehen großes Potenzial für Konzepte zur Mensch-Roboter-Kollaboration. Unsere Kunden profitieren von geringeren Stückkosten, die Werker in der Endmontage werden physisch entlastet und können sich auf anspruchsvolle Tätigkeiten konzentrieren, die situatives Denken und Flexibilität erfordern.“