Im Jahr 2011 erzielte Dürr 65% des Auftragseingangs in den Emerging Markets. Rund ein Drittel aller Bestellungen entfiel auf China, wo Dürr über 1.400 Mitarbeiter beschäftigt (einschließlich Externe). Auch in Nordamerika legte die Nachfrage deutlich zu. Der Ergebnisanstieg resultierte aus der kräftigen Umsatzausweitung und damit verbundenen Skaleneffekten bei moderater Kostenentwicklung. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 3,4 Mio. € auf -20,7 Mio. €. Dazu trug vor allem die verbesserte Finanzierungsstruktur mit der im Jahr 2010 begebenen Unternehmensanleihe bei. Bei einer Steuerquote von 25,1% ergibt sich ein Jahresüberschuss von 64,3 Mio. €.
Um seinen Innovationskurs fortzusetzen, erhöhte Dürr die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 14,4% auf 29,5 Mio. €. Die Investitionen stiegen auf 43,0 Mio. € (2010: 28,7 Mio. €). Davon entfielen knapp 20 Mio. € auf Akquisitionen: Dürr beteiligte sich mit 55% an dem dänischen Befülltechnikunternehmen Agramkow und mit 10% an dem japanischen Lackieranlagenbauer Parker Engineering. Ferner erwarb der auf Energieeffizienz spezialisierte Unternehmensbereich Clean Technology Systems 50% an dem Technologieunternehmen Cyplan, das auf die Gewinnung von Strom aus Abwärme spezialisiert ist.
Der operative Cashflow erhöhte sich um 72,5 Mio. € auf 127,9 Mio. €. Maßgeblich war zum einen der Ergebnisanstieg, zum anderen erhöhte sich das Nettoumlaufvermögen trotz des deutlichen Geschäftswachstums nur geringfügig. Im November 2011 erwarb Dürr seinen Hauptstandort in Bietigheim-Bissingen, den das Unternehmen zuvor geleast hatte. Trotz der Erwerbskosten von 51 Mio. € verfügte der Konzern zum Bilanzstichtag über ein Nettofinanzguthaben von 51,8 Mio. €. Aufgrund des Ergebnisanstiegs erhöhte sich das Eigenkapital um 14% auf 364,3 Mio. €.
2011 stellte Dürr weltweit 792 zusätzliche Mitarbeiter ein; weitere 116 Mitarbeiter kamen durch die Agramkow-Beteiligung hinzu. Von den 6.823 Konzermitarbeitern entfallen 31% auf die Emerging Markets und 46% auf Deutschland. An den deutschen Standorten entstanden 197 neue Stellen.
Ausblick
In den ersten Wochen des laufenden Jahres setzte sich die starke Nachfrage fort. Daher geht Dürr von einem anhaltend positiven Marktumfeld in der Automobilindustrie aus. Auch der nordamerikanische Markt zeigt ein erfreuliches Wachstum. Dadurch kann Dürr die schwächere Nachfrage in Westeuropa, auf das 2011 lediglich 9% (ohne Deutschland) der Bestellungen entfielen, gut ausgleichen.
Aus heutiger Sicht dürfte der Auftragseingang im laufenden Jahr 2 Mrd. € überschreiten. Der Umsatz soll um mindestens 5% auf über 2 Mrd. € steigen. Dafür sprechen der hohe Auftragsbestand und die starke Position von Dürr in den Emerging Markets. Das Ergebnis soll abermals stärker als der Umsatz steigen; für 2012 wird eine EBIT-Marge von 5,5 bis 6,0% angestrebt. Die Belegschaft wird sich voraussichtlich um rund 300 Personen vergrößern. Neben den Emerging Markets sollen auch in Deutschland zusätzliche Stellen entstehen.
Alle genannten Geschäftszahlen sind vorläufig und ungeprüft. Sie wurden noch nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt.