Die erfolgreiche Geschichte der Lackierroboter bei Dürr begann in den Neunzigerjahren. 1998 wurden die ersten RP7-Roboter an Nissan in Spanien ausgeliefert und überzeugten mit hoher Lackierqualität, schnellen Farbwechseln und großer Prozesssicherheit. Im Vergleich zu der davor eingesetzten Maschinentechnik verringerten sie den Materialverbrauch – und damit auch die Aufwände für Entsorgung und Recycling – um mehr als 50 Prozent. Im Jahr 2011 wurde der 5.000ste Roboter produziert – bereits ein Modell der zweiten Generation mit optimierter Schlauch- und Kabelführung, reduziertem Energieverbrauch und besserer Erreichbarkeit.
Die Dürr-Lackierroboter sind inzwischen auf fünf Kontinenten im Einsatz und aus den Fabriken der Automobilhersteller und -zulieferern nicht mehr wegzudenken. „Während die ersten 5.000 Roboter in 14 Jahren verkauft wurden, benötigten wir für die nächsten 5.000 nur fünf Jahre“, beschreibt Dr. Hans Schumacher, Leiter der Dürr-Division Application Technology, die Erfolgsgeschichte der Roboter, die ganz auf die fortschreitende Vollautomatisierung in der Lackiertechnik abgestimmt wurden.
Der Jubiläumsroboter Nummer 10.000 wurde kürzlich an Opel verkauft und wird im Jahr 2016 im Werk Zaragoza eingebaut. Mit den zwei Füllerstationen, die Dürr dort installiert, wird ein weiterer Bereich der Lackiererei modernisiert. Bereits im Sommer 2015 hat Dürr zu diesem Zweck zwölf Roboter für die Decklacklinie sowie acht Roboter für die zweifarbige Dachlackierung und für die Reparaturlackierung nach Zaragoza geliefert.
Bislang wurde der Füllerlack bei Opel mit Maschinen aufgetragen, die seit vielen Jahren im Einsatz sind und sich den heutigen Karosseriegeometrien nicht mehr ausreichend flexibel anpassen können. „Nach dem Umbau wird der Prozess mit den EcoRP E033 Robotern wesentlich flexibler und effizienter ablaufen. Die auf dem Roboterarm 2 installierte Applikationstechnik von Dürr wird zudem für Einsparungen beim Verbrauch von Lack, Lösemitteln und Spülmedien sorgen und somit sowohl die Stückkosten reduzieren als auch einen Beitrag zur umweltschonenden Produktion leisten“, nennt Dr. Schumacher Gründe für die Investition.
Zerstäuber des Typs EcoBell3 E ersetzen die bisherigen Potenzial-Trennsysteme mit Behältertechnik. Die neuen Zerstäuber mit Außenaufladung tragen den wasserbasierten Füllerlack sehr gleichmäßig auf. Gleichzeitig sorgt der EcoMCC3 Farbwechsler mit seiner A/B-Technologie in Verbindung mit den zwei Dosierpumpen EcoPump 9 und getrennten Zerstäuber-Hauptnadeln für einen sehr schnellen Wechsel der Füllerfarben in weniger als sechs Sekunden.
Ergänzt wird der Lieferumfang durch drei Stationen zur Schwellerbeschichtung. Diese Schicht wird mit EcoGun 1D und EcoGun MD Applikatoren aufgetragen. Sie schützt das Fahrzeug vor Steinschlag und Korrosion. Dürr modernisiert auch die Materialversorgung, die Kabinen und Farbnischen sowie die Fördertechnik. Ferner übernimmt Dürr die Demontage der vorhandenen Maschinentechnik sowie das Teachen der neuen Roboter. Im Basis- und Klarlackbereich arbeitet Opel in Zaragoza bereits seit mehreren Jahren mit Dürr-Robotern.
Die Dürr-Roboterfamilie ist modular aufgebaut und deckt auf diese Weise alle Marktanforderungen an den vollautomatisierten Lackauftrag ab. Die Roboter applizieren Wasser- und Lösemittellacke und agieren als bodengebundene oder erhöht angeordnete Roboter. Gleichzeitig können sie sowohl beim kontinuierlichen Transport der Karosserien durch die Lackierkabine (Tracking) als auch für Stop&Go-Stationen eingesetzt werden. Ebenso eignen sie sich flexibel in der Innen- und Außenlackierung. Als acht- oder neunachsige Swingarmroboter lackieren sie auch die Laderäume von Nutzfahrzeugen, ferner werden die Dürr-Roboter bei der Innenlackierung auch als Tür- und Haubenöffner eingesetzt. Weitere Einsatzfelder sind die automatische Messung der Schichtdicke sowie die Lackierung von Kunststoffanbauteilen einschließlich Beflämmen und CO2-Reinigung.