Individuelle Lackierstraßen lassen sich mit EcoProBooth-Boxen in eine effiziente und flexible Lackierumgebung umwandeln. Deutlich wird das am Beispiel eines primerlosen Prozesses, in diesem Fall ein Integrated-Paint-Prozess (IPP) für 60 Jobs per Hour: Aus acht Zonen im Base Coat und sechs Zonen für den Clear Coat, die klassischerweise auf zwei starre Linien mit je 30 Jobs per Hour verteilt sind, werden fünf parallele EcoProBooth-Linien mit je einer Position für alle BC- und einer für alle CC-Aufträge. Oder kurz gesagt: Aus 14 Zonen werden zehn Boxen. Jede Linie lässt sich einzeln ansteuern und je nach Bedarf individuell zu- und abschalten.
Skalierbarkeit macht die Anlage effizient
Für mehr Effizienz sorgt außerdem die optimale Verteilung der Karosserien auf die EcoProBooth-Boxen. Taktzeitverluste durch verschiedene Lackierumfänge wie metallic und uni oder unterschiedliche Karosserietypen gehören der Vergangenheit an. Der größte Lackierumfang gibt nicht länger den Takt vor, denn: Die Größe der Kabine ist so gewählt, dass sich alle gängigen PKW-Typen – vom Kleinwagen bis zum SUV – lackieren lassen. Dabei sind Größe und Aufbau der Box standardisiert. Das macht einfache Umrüstungen und Erweiterungen möglich, ohne die Produktion in anderen Boxenabschnitten zu beeinflussen.
All-in-one sorgt für mehr Verfügbarkeit
Die Lackierroboter übernehmen sowohl die Innen- als auch die Außenlackie-rung in einer Box mit der auf die jeweilige Karosserie optimal abgestimmten Applikationstechnik. Der neue Universalzerstäuber EcoBell4 Pro Ux erfüllt da-bei nicht nur höchste Ansprüche an die Lackierqualität, sondern sorgt auch da-für, dass nur vier Lackierroboter je Box zum Einsatz kommen müssen. Mit der Integration aller Lackieraufgaben entfallen Förder- und damit Stillstandzeiten der Roboter zwischen den Prozessschritten der Innen- und Außenlackierung.
Beim unterbrechungsfreien Betrieb der Anlage unterstützen außerdem die jederzeit frischluftgespülten Service Cubicles, die in den Ecken der Kabine angeordnet sind. Sie können von den Mitarbeitern ohne Atemschutzausrüstung gefahrlos betreten werden, um Reinigungs- oder kleinere Instandhaltungsarbeiten an Zerstäubern und Tools während des laufenden Lackierprozesses durchzuführen. Dabei lässt sich der Reinigungsaufwand mithilfe der DXQ-Software von Dürr dem Verschmutzungsgrad der jeweiligen Komponente anpassen.
Niedriger Energieverbrauch durch maximalen Umluftanteil
Mit dem äußerst effizienten modularen Konzept reduziert Dürr die Kabinenfläche und spart im erwähnten Beispiel etwa 20 % des Volumenstroms der Prozessluft ein: Das reduziert nicht nur den Energiebedarf und die CO2-Emissionen, sondern auch die Betriebskosten.
Ihren geringen Energiebedarf erzielt die EcoProBooth durch eine maximale Umluftrate: Das Verhältnis Umluft zu Frischluft liegt bei 95:5. Der Prozessluft werden 5 % Frischluft zugemischt, die ohne weitere Zuluftanlage direkt aus dem Reinraum bezogen wird. Teil der Box ist die Lackabscheidung mit der neuesten Generation des EcoDryScrubber: Hier wird die Luft nach dem Abreinigen der Lackpartikel in einem direkt der Lackierkabine zugeordneten Umluftaggregat energie- und kostensparend rekonditioniert. Mit dem neuen EcoDryScrubber kann mit nur einer Filterstufe pro Modul nahezu doppelt so viel Luft gereinigt werden wie mit den Vorgängermodellen. Die extrem kompakte Bauweise der Filterstufe integriert sich optimal in das Boxenkonzept. Im Vergleich zu einer klassischen Trockenabscheidung reduziert Dürr den Energiebedarf um 40 %, im Vergleich zu einer Lackierlinie mit Nassabscheidung sogar um 75 %.
Nachhaltige Investition für alle Fälle
Neben Effizienz und Flexibilität spielt das Thema Nachhaltigkeit für die produzierende Industrie eine zunehmend wettbewerbsentscheidende Rolle. Dürr hat mit seinem neuen Anlagenlayout beste Bedingungen nicht nur für eine bedarfsgerechte, sondern auch für eine ressourcenschonende Fertigung geschaffen: Signifikante Einsparungen beim Volumenstrom der Prozessluft und eine hohe Umluftrate halten den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß so gering wie möglich, das intelligente Boxenlayout senkt den Materialverbrauch durch weniger Verluste beim Farbwechsel. Mit dem Aufgliedern der Linie in kürzere Abschnitte lassen sich die Lackieraufträge so verteilen, dass auch die Farbwechsel minimiert werden. Das spart Lack und Spülmittel und reduziert somit sowohl Kosten als auch VOC-Emissionen.
Ob großer Volumenhersteller oder E-Mobility-Newcomer, ob für den Neubau oder die Umrüstung einer Anlage: EcoProBooth ist eine Investition in die Zukunft des Lackierens.