Die Technologieführer Dürr und Uniper bieten zukünftig gemeinsam ganzheitliche Lösungen rund um die Abwärmenutzung mit ORC-Systemen an. Die im September 2021 vereinbarte Kooperation schafft Synergien für beide Unternehmen. Sie basiert auf der Expertise von Dürr für ORC-Module im mittleren Leistungssegment und der Kompetenz von Uniper bei der Integration und Betrieb solcher Anlagen in komplexen Kundenanwendungen. Umfassendere Abwärmenutzung ermöglicht kurzfristig die Reduktion von CO2-Emissionen und langfristig eine effiziente Nutzung von klimafreundlicher Energie.
Uniper SE und die Dürr Systems AG haben einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel ist es, Kunden ganzheitliche Lösungen zur Abwärmenutzung anzubieten. Beide Partner sehen hierin ein enormes Potenzial, um die Energieverbräuche in der Industrie zu senken und so einen signifikanten Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.
Für die Dekarbonisierung des Industriesektors spielt Prozesswärme eine besondere Rolle, da ca. zwei Drittel des Primärenergieeinsatzes zu ihrer Erzeugung aufgewendet werden. Wo Prozesswärme benötigt wird, fallen erhebliche Mengen Abwärme an, die auf vielfältige Weise verwertet werden können. Die größten ökologischen und ökonomischen Effekte werden erzielt, indem die Abwärme in hochwertigen CO2-freien elektrischen Strom umgewandelt und die Restwärme einer nachgeordneten Verwendung zugeführt wird. Abwärmenutzung stützt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen durch einen effizienten Umgang mit knappen und wertvollen CO2-freien Energieträgern.
Das Cyplan® Organic-Rankine-Cycle-System (ORC) von Dürr ermöglicht neben der Erzeugung von elektrischem Strom auch die Verwendung der nachgelagerten Kondensationswärme mit bis zu 95 °C für weitere industrielle Prozesse oder beispielsweise für die Einkopplung in Fernwärmenetze. Das System verfolgt so einen ganzheitlichen Ansatz im Sinne der Kraft-Wärme-Kopplung und erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Das etablierte ORC-Produktangebot ist Teil der Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems von Dürr. Diese bietet u. a. auch Lösungen zur industriellen Abluftreinigung, Schallschutzsysteme und Beschichtungsanlagen für Batterieelektroden an.
Uniper verfügt über einen guten Marktzugang zu Industriekunden und bringt in die Kooperation seine Sachkenntnis in der Beratung und Implementierung von komplexen und anspruchsvollen Energieeffizienzprojekten ein. Zudem besitzt das Unternehmen langjährige Erfahrung im Betrieb von Energieerzeugungsanlagen. Bei der Kooperation steht die vollständige Integration der ORC-Module in Branchen wie Zement, Glas, Papier, Stahl, Keramik im Fokus, da dort im großen Maße Wärme ausgekoppelt und übertragen werden muss.
Michael Frank, Director Sales & Product Development Uniper: „Uniper hat sich für diese Kooperation entschieden, weil Dürr ein ausgereiftes System anbietet, das bereits vielfältig eingesetzt wurde und uns in seiner Zuverlässigkeit und Performance absolut überzeugt hat. Zudem sehen wir in Dürr den idealen Partner, um unseren Kunden mit den typischen mittelgroßen Leistungsbereichen von ORC-Anlagen in Verbindung mit unserer Fachkompetenz in der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in der Industrie eine erstklassige und ganzheitliche Leistung anbieten zu können: Von der Konzeption der gesamten Anlage, der Auswahl der geeigneten Förderinstrumente, der Planung über die Ausführung bis hin zum nachhaltigen Betrieb in Verbindung mit smarten Finanzierungslösungen wie auch Contracting.“
Dr. Sebastian Baumann, Senior Vice President & CFO, Dürr Systems AG, Clean Technology Systems: „Uniper bringt eine große fachliche Expertise mit, insbesondere in der zielgerichteten Analyse der Energieerzeugung und -verwendung und bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen bei komplexen und kundenspezifischen Industrieanwendungen. Mit dieser Partnerschaft können wir den Markt umfassender und agiler mit ORC-Systemen bedienen, so wie es die Transformation jetzt erfordert. Denn die effiziente Verwendung von Energie und der verstärkte Einsatz alternativer Energieträger werden weiter an Dynamik gewinnen. Durch unsere Kooperation sind wir ein starker Partner an der Seite unserer Kunden.“
Michael Schmidt, Vice President Energy Efficiency Uniper: „Beide Parteien ergänzen sich exzellent durch ihre beidseitige langjährige Erfahrung. Daher war es nur konsequent, eine gemeinsame Strategie zu entwerfen, die in einer Kooperation mündete.“
Mit ihrer Zusammenarbeit tragen beide Unternehmen maßgeblich zu einer nachhaltigen Abwärmenutzung in der Industrieproduktion bei. Durch niedrigere Energieverbräuche leisten diese einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung.