Bietigheim-Bissingen, 17. Oktober 2018 – Dürr wird sein defizitäres Geschäft mit Mikrogasturbinen einstellen und damit eine Verlustquelle in der Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems dauerhaft bereinigen. Die Maßnahme ist mit einem Sonderaufwand von 17 Mio. € im Jahr 2018 verbunden und Teil der strategischen Neuausrichtung des Umwelttechnikgeschäfts im Zuge der kürzlich abgeschlossenen Übernahme von MEGTEC/Universal. Darüber hinaus wird die Division Woodworking Machinery and Systems (HOMAG) ihr EBIT im Jahr 2018 zwar steigern, allerdings wird das EBIT der Division nach aktueller Einschätzung mehr als 10 Mio. € unter dem Planwert liegen. Grund sind Aufwendungen am HOMAG-Standort Schopfloch, wo die Produktion grundlegend reorganisiert wird. Damit passt sich HOMAG an das gestiegene Geschäftsvolumen im Systemgeschäft an und steigert mittelfristig die Effizienz. Außerdem wird das EBIT des Dürr-Konzerns durch zusätzliche Beratungskosten beeinträchtigt, die unter anderem für das Optimierungsprogramm FOCUS 2.0 und die Neuausrichtung des IT-Bereichs anfallen.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisbelastungen in Höhe von insgesamt rund 35 Mio. € im zweiten Halbjahr 2018 passt Dürr seine Ertragsprognose an und erwartet für 2018 nun eine EBIT-Marge von 5,8 bis 6,3 %. Bisher hatte Dürr für 2018 einen Zielkorridor von 6,8 bis 7,3 % angestrebt (einschließlich der seit Anfang Oktober konsolidierten US-Umwelttechnikgesellschaften MEGTEC und Universal). Bei der EBIT-Marge vor Sondereffekten plant Dürr für 2018 nun mit einer Spanne von 6,8 bis 7,2 % (bisher 7,4 bis 7,8 %). Die Jahresziele für Auftragseingang (3.650 bis 3.950 Mio. €) und Umsatz (3.750 bis 3.950 Mio. €) bleiben unverändert und berücksichtigen ebenfalls die Effekte aus dem Kauf von MEGTEC/Universal. Beim Cashflow strebt Dürr weiterhin eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr an.
Der Sonderaufwand von 17 Mio. € für die Einstellung des Mikrogasturbinengeschäfts ist mit einem Barmittelabfluss von voraussichtlich 5 Mio. € verbunden. Das Geschäft gehört innerhalb der Division Clean Technology Systems zum Bereich Energieeffizienz, in dem sich Dürr nun ausschließlich auf die ORC-Technologie zur Stromerzeugung aus Abwärme konzentriert. Im weitaus größeren Kerngeschäft von Clean Technology Systems, der industriellen Abluftreinigungstechnik, hat sich Dürr durch die Übernahme von MEGTEC/Universal als Weltmarktführer neu aufgestellt und das Umsatzvolumen auf rund 400 Mio. € verdoppelt. Durch die Nutzung von weltweiten Marktchancen, Größenvorteilen und Synergiepotenzialen soll der Umsatz bis 2021 auf bis zu 500 Mio. € steigen, während die EBIT-Marge 6 bis 7 % erreichen soll.
Die Division Woodworking Machinery and Systems (HOMAG) strebt für 2018 nun eine EBIT-Marge von
6,5 bis 7,0 % an. Die erforderlichen Effizienzsteigerungen in Schopfloch sind eingeleitet. An den weiteren HOMAG-Standorten verläuft die Umsatz- und Ergebnisentwicklung wie erwartet.
Eine weitere große Firmenakquisition steht derzeit aufgrund der sehr hohen Unternehmensbewertungen nicht in Aussicht. Daher hat Dürr aus heutiger Sicht seine langfristigen Konzernziele für 2020 angepasst. Beim Umsatz werden für 2020 nun 4.000 bis 4.200 Mio. € angestrebt, der Zielkorridor für die EBIT-Marge beträgt nun 7,0 bis 8,0 %. Die bisherigen Ziele von bis zu 5.000 Mio. € Umsatz und 8 bis 10 % EBIT-Marge hatten eine weitere große Unternehmensakquisition beinhaltet.