In China bestätigt Dürr seine führende Marktposition mit zwei Aufträgen für BMW. In Shenyang-Dadong betreibt BMW seit 2016 eine Lackieranlage von Dürr, deren Linienkapazität nun vergrößert wird. In Shenyang-Tiexi, wo BMW bereits seit 2013 mit Dürr-Technik lackiert, wird Dürr in einer neuen Produktionsstätte eine weitere Lackieranlage bauen. Zudem plant BMW in Tiexi bereits eine zweite Ausbaustufe und hat die spätere Erweiterung mit Dürr vereinbart. Ebenfalls mit Dürr vereinbart ist der Bau einer Lackieranlage in Europa: Im ungarischen Debrecen wird ein neues BMW-Werk entstehen.
„Mit Dürr setzt BMW für seine Investitionen in die Produktionsstätten in Asien und Europa auf einen erfahrenen Generalunternehmer, der innovative Technik für den gesamten Lackierprozess einbringt und mit seinen Lösungen zu einer nachhaltigen Produktion beiträgt“, bewertet Dr. Jochen Weyrauch, Vorstandsvorsitzender der Dürr Systems AG, die aktuellen Aufträge. „BMW erhält drei Lackieranlagen, die Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit, Flexibilität und Qualität setzen.“
Dürr liefert an allen drei Standorten bewährte Technik und neueste Innovationen in einem schlüssigen Anlagenkonzept. Erfolgsprodukte wie das patentierte Rotationstauchverfahren RoDip® von Dürr schaffen in der Vorbehandlung und kathodischen Tauchlackierung hervorragende Bedingungen für den anschließenden Lackauftrag.
Ressourcenschonend von der Applikation bis zur Trocknung
Die Applikation im integrierten Lackierprozess (IPP) von BMW übernehmen in allen drei Anlagen Dürr-Lackierroboter mit Hochrotationszerstäubern des Typs EcoBell3. Insgesamt werden in den drei Werken zukünftig 165 Lackierroboter und 90 Sealingroboter von Dürr die BMW-Modelle lackieren und abdichten. Durchgängige Versorgungssysteme für die eingesetzten Lacke und Dickstoffe sowie ein Farbmischraum sichern eine effiziente Farbversorgung bei der Standard-Farbpalette. Für die Versorgung mit Sonderfarben installiert Dürr das System EcoSupply P. Molchsysteme befördern dabei die Sonderfarben in Schläuchen zur Lackierkabine – und zwar nahezu ohne Verlust. Die auf einander abgestimmte Applikationstechnik minimiert den Lack- und Spülmittelverbrauch und sorgt für schnelle Farbwechsel.
BMW setzt in den drei neuen Lackieranlagen durchgängig auf nachhaltige, ressourcenschonende Technik. Bei der Lackabscheidung punkten die Dürr-Produkte EcoDryScrubber in China und EcoDry X in Ungarn mit ihren umweltfreundlichen Eigenschaften. EcoDryScrubber basiert auf einer Lackabscheidung mit Steinmehl, EcoDry X nutzt Filterboxen aus Karton als Trennmittel. Die Dürr-Technik verzichtet damit auf umweltbelastende Verfahren, die mit einem Wasser-Chemikalien-Gemisch arbeiten. Durch bis zu 95 % Umluftanteil ermöglichen die Abscheideverfahren von Dürr zudem einen um 60 % geringeren Energieverbrauch in der Lackierkabine.
Der Trockner EcoInCure, der im neuen Werk in Tiexi sowie in Debrecen im Decklackbereich eingesetzt wird, trägt zusätzlich zur Energieeffizienz der Anlage bei. Die Abluft des Trockners wird mit nur einer Nachverbrennungsanlage des Typs Ecopure® TAR gereinigt. Ein vergleichbarer Doppeltrockner mit konventioneller Durchlauftechnik würde zwei Abluftreinigungsanlagen benötigen. Dadurch reduziert sich die erforderliche Menge an Frischluft und somit der Energiebedarf. EcoInCure nutzt zur Trocknung eine neue Technik: Durch das Einströmen der Luft über die Öffnung für die Windschutzscheibe heizen die Karosserieteile von innen heraus auf, wodurch die Karosserien – auch besondere Karosserieformen wie bei Elektrofahrzeugen – besonders gleichmäßig und schnell trocknen.
Kompakte und skalierbare Layouts
Erstmals setzt BMW in den neuen Anlagen in Debrecen und Tiexi auf eine durchgängig skidlose Fördertechnik. Nur auf Traversen werden die Karosserien durch die Anlagen transportiert. Damit entfallen der Platzbedarf für den Rücktransport der Skids sowie der Reinigungsaufwand für Skids im Decklackbereich. In Summe entstehen so kompakte und skalierbare Layouts.