Beim autonomen oder teilautonomen Fahren muss das Auto Verkehrsszenarien wie Überholen oder Ausweichen absolut zuverlässig meistern. Dabei muss das Gesamtsystem des Fahrzeugs funktionieren. Es wird am Bandende – also nach dem Montageprozess – genauso geprüft wie die für das autonome Fahren benötigten Einzelkomponenten wie etwa Sensoren und Kameras. Für diese umfangreichen Tests hat Dürr seine neue Generation von Prüfständen entwickelt.
„Automobilhersteller bauen die Produktion von teilautonomen und autonomen Fahrzeugen aus. Mit den patentierten Technologien von Dürr sorgen wir für präzise, reproduzierbare Abläufe im Testing-Bereich am Bandende. So unterstützen wir unsere Kunden auf dem Weg in ein neues Mobilitätszeitalter“, erklärt Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG.
x-around ist ein flexibler Prüfstand für die Einstellung und Kalibrierung von Kameras, Radar-, Laser- und weiteren Sensoren. Diese werden in immer größerer Anzahl benötigt, damit das Fahrzeug Verkehrssituationen erkennt und reagieren kann. Auf Monitoren können bei x-around typische Verkehrsszenen eingespielt werden, zum Beispiel das Überqueren der Straße durch einen Fußgänger. Die Systeme des Fahrzeugs müssen solche Szenen beherrschen. Für konstante und reproduzierbare Prüfbedingungen sorgt eine lichtundurchlässige Kabine, die den gesamten Prüfstand einfasst.
Der Multifunktionsprüfstand x-road curve übernimmt klassische Aufgaben wie die Prüfung von Bremsen, Getriebe und ABS. Erstmals sind mit ihm fahrerlose Tests möglich. Dazu wurde die Vorderachse eines klassischen Rollenprüfstandes modifiziert. Mit Hilfe von Lasermesstechnik erfasst x-road curve nun den Lenkwinkel und gleicht diesen durch schwenkbare Rollenaggregate aus. Damit bleibt das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeiten in der Mitte des Prüfstandes positioniert, ohne dass ein Fahrer gegenlenken muss.
In der nächsten Stufe kann x-road curve mit einer Virtual-Reality-Umgebung verbunden werden. Das Fahrzeug durchläuft dabei mit Lenkbewegungen typische Verkehrsszenen. Dabei wird dynamisch getestet, ob das Auto im Verbund mit seinen Systemen zum Beispiel ein Hindernis oder ein vorausfahrendes Fahrzeug erkennt und rechtzeitig bremst oder ausweicht.