- Auftragseingang deutlich über Vorjahr und Q4 2011
- Umsatzanstieg um 57% auf 562 Mio. €
- Verdreifachung des operativen Ergebnisses
- Auftragsbestand mit 2,2 Mrd. € auf hohem Niveau
Dürr verzeichnete eine breite internationale Verteilung des Auftragseingangs. Im ersten Quartal 2012 entfielen knapp 40 % des Bestellvolumens auf Asien, jeweils knapp ein Viertel auf Amerika und Europa (einschl. Osteuropa) sowie gut 10 % auf Deutschland. Großaufträge für den Bau von Automobillackierereien kamen aus China, Brasilien und den USA. Der Auftragseingang überstieg den Umsatz um 20,8 %, daher wuchs der Auftragsbestand zum 31. März 2012 auf 2.247,9 Mio. €.
Der starke Zuwachs im Auftragseingang wurde von drei der vier Unternehmensbereiche des Konzerns getragen. Der Lackieranlagenbau, die Applikationstechnik und die auf Umwelt- und Energieeffizienztechnik spezialisierte Sparte Clean Technology Systems konnten jeweils Steigerungsraten von über 30 % erzielen. Der Unternehmensbereich Measuring and Process Systems, der vor allem Auswucht- und Reinigungstechnik anbietet, hatte im ersten Quartal 2011 mehrere Großaufträge im Geschäftsbereich Reinigungstechnik erhalten, weshalb das erste Quartal 2012 im Vergleich etwas schwächer ausfiel.
Zur Ergebnisverbesserung im Konzern trug bei, dass die Vertriebs- und Verwaltungskosten unterproportional zum Umsatz anstiegen. Sie nahmen um 20,3 % auf 54,5 Mio. € zu. Die Forschungs- und Entwicklungskosten wurden im ersten Quartal 2012 um 24,4 % auf 8,6 Mio. € ausgeweitet. Das Finanzergebnis verharrte mit
-6,2 Mio. € auf dem Vorjahresniveau.
Da das steigende Geschäftsvolumen eine höhere Mittelbindung nach sich zog, blieb der operative Cashflow im ersten Quartal 2012 trotz der deutlichen Gewinnsteigerung mit -18,7 Mio. € negativ (Vorjahr: -16,0 Mio. €). Für die Folgequartale wird mit einer deutlichen Cashflow-Verbesserung gerechnet. Mit 25,3 Mio. € wies Dürr zum 31. März 2012 einen positiven Nettofinanzstatus aus, nachdem der Wert zum Vorjahresstichtag noch leicht negativ war. Das Eigenkapital konnte absolut um 60,6 Mio. € auf 375,4 Mio. € aufgestockt werden; die Eigenkapitalquote reduzierte sich infolge der starken Ausweitung der Bilanzsumme von 26,2 % (31.03.2011) auf 22,5 % (31.03.2012).
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung hat Dürr im ersten Quartal 2012 weltweit 262 Neueinstellungen vorgenommen. Der Schwerpunkt lag unverändert auf den Emerging Markets. Im Inland wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 36 neue Arbeitsplätze geschaffen, in den vergangenen zwölf Monaten kamen in Deutschland insgesamt 204 neue Stellen hinzu.
Dürr weitet seine Fertigungs- und Montagekapazitäten am Standort Bietigheim-Bissingen aus. Dort beginnt im Sommer der Bau einer neuen Halle mit 6.000 m2 Fläche. In Shanghai ist im ersten Quartal 2012 der zweite Fertigungsstandort für den Lackieranlagenbau in Betrieb gegangen. An den Dürr-Standorten in Mexiko und Brasilien sind Kapazitätserweiterungen um je rund ein Drittel vorgesehen. In Thailand hat Dürr im Februar eine neue Gesellschaft gegründet, um die wachsende Nachfrage aus Südostasien besser abzudecken.
Ausblick
Dürr hält unverändert an seinem positiven Ausblick fest. Ralf W. Dieter: „Der kräftige Auftragseingang im ersten Quartal 2012, das ungebrochen hohe Niveau bei den Projektanfragen und der hohe Auftragsbestand sprechen aus heutiger Sicht dafür, dass wir unsere Ziele für Umsatz und Auftragseingang im Jahr 2012 gut erreichen werden, sofern sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht massiv verschlechtern.“ Der Umsatz soll 2012 um mindestens 5 % auf über 2 Mrd. € ansteigen. Auch der Auftragseingang dürfte die Marke von 2 Mrd. € übertreffen, was nach dem Rekordauftragseingang des Jahres 2011 ein sehr hohes Niveau darstellt. Das Ergebnis nach Steuern soll sich um mindestens 15 % verbessern. Am Jahresende 2012 soll die Mitarbeiterzahl im Konzern den Jahresanfangsstand (6.823 Mitarbeiter) um rund 400 bis 500 Personen übertreffen.