Im Jahr 2012 entfielen 55% des Auftragseingangs auf die Emerging Markets. Während die Nachfrage in einigen Schwellenländern zurückging, bewegte sie sich in China vor allem im zweiten Halbjahr auf hohem Niveau. Dürr erhielt dort 33% seiner Bestellungen. In Europa stieg der Auftragseingang trotz der Rezession um über 20%.
Der Ergebnisanstieg basierte auf der kräftigen Umsatzausweitung mit entsprechenden Skaleneffekten sowie einer moderaten Kostenentwicklung. Trotz des hohen Geschäftsvolumens wurden alle Aufträge dank des hohen Engagements der Dürr-Mitarbeiter zuverlässig abgewickelt. Auch die umfassenden Prozessverbesserungen und IT-Investitionen der Vorjahre wirkten sich positiv aus.
Dürr hat seinen Innovationskurs beschleunigt und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 26,1% auf 37,2 Mio. € erhöht. Die Investitionen wurden auf 32,5 Mio. € (2011: 23,4 Mio. €) angehoben und flossen hauptsächlich in Kapazitätserweiterungen an den Standorten in Deutschland, China, Mexiko und Brasilien.
Das Geschäftsfeld Energieeffizienz wurde ausgebaut. Unter anderem hat sich Dürr im Jahr 2012 an drei kleineren Technologieunternehmen beteiligt. Alle drei Unternehmen – Thermea, HeatMatrix und LaTherm – entwickeln Lösungen rund um die Nutzung von Wärmeenergie.
Das Finanzergebnis gab vor allem aufgrund von Einmaleffekten um 8,5 Mio. € auf -29,2 Mio. € nach. Bei einer Steuerquote von 24,6% ergab sich ein
Jahresüberschuss von 111,4 Mio. € nach 64,3 Mio. € im Vorjahr.
Der operative Cashflow erreichte mit 117,6 Mio. € ein erfreuliches Niveau. Der Nettofinanzstatus betrug +96,7 Mio. € (31.12.2011: +51,8 Mio. €) und verbesserte sich zum sechsten Mal in Folge. Das Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des Ergebnisanstiegs um 18,6% auf 432,1 Mio. €. Die Eigenkapitalquote stieg von 21,9% auf 23,9%. Finanzvorstand Ralph Heuwing: „Dank unseres ausgewogenen Geschäftsmodells und unserer Kapitaldisziplin wachsen wir mit moderatem Mitteleinsatz. 2012 erzielten wir so mit 43,9% eine hervorragende Rendite auf das eingesetzte Kapital.“
Die Konzernbelegschaft wuchs im Jahr 2012 um 12,2% auf 7.652 Mitarbeiter. Im Deutschland wurden 284 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt (+9,1%), in China waren es 215 (+21,4%). 33% der Beschäftigten entfallen auf die Emerging Markets, 45% arbeiten in Deutschland.
Ausblick
Dürr ist mit einem hohen Auftragsbestand von 2.316,8 Mio. € in das Jahr 2013 gestartet und verzeichnete auch in den vergangenen Wochen eine
anhaltend positive Geschäftsentwicklung. Die Projektanfragen aus der Automobilindustrie bewegen sich weiterhin auf gutem Niveau. In Nordamerika und Westeuropa plant die Automobilindustrie verstärkt Modernisierungsprojekte, um die Produktionseffizienz älterer Werke zu erhöhen. Ein stabiles Konjunkturumfeld vorausgesetzt, erwartet Dürr im Jahr 2013 leichte Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. Die EBIT-Marge soll zwischen 7,0 und 7,5% betragen. Beim Auftragseingang strebt Dürr 2,3 bis 2,5 Mrd. € an.
Alle genannten Geschäftszahlen sind vorläufig und ungeprüft. Sie wurden noch nicht durch den Aufsichtsrat genehmigt. Der Geschäftsbericht 2012 mit den endgültigen Zahlen wird am 13. März 2013 veröffentlicht.