Mit dem Wirtschaftsboom und angesichts des wachsenden indischen Automobilmarkts ist nicht nur die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften gestiegen, sondern auch der Bedarf an gezielten Schulungsangeboten für die Weiterbildung von Mitarbeitern. Auf diese Anforderung hat Dürr reagiert: Das im April diesen Jahres in Chennai eröffnete moderne Trainingszentrum ist eines von sechs seiner Art weltweit und soll zur Weiterbildung und Kompetenzstärkung der Kunden in der Region beitragen. Der Standort umfasst mehr als 1.300 m² und ist mit den neuesten Produkten des Anlagenbauers ausgestattet. Ein Team von Ausbildern macht die Arbeitskräfte vor Ort mit den hochwertigen Anlagen und deren Besonderheiten vertraut und trainiert sie in deren fachgerechter Bedienung.
Während der Trainingseinheiten erhalten die Teilnehmer einen detaillierten Einblick in neue Technologien wie etwa den Lackierroboter EcoRP L033 sowie die mit ihm verbundenen Schaltschränke. Die Kunden können sich mit der EcoRPC Robotersteuerung vertraut machen und erfahren, wie die Anlage funktioniert. Das Ergebnis: Die Kunden können die Maschinen nicht nur bedienen, sondern auch Informationen zur Funktionsweise und entsprechende Instruktionen in ihrem Unternehmen weitergeben. Im Trainingszentrum präsentiert Dürr auch Produkte zur Lack-Applikation wie etwa Pumpen, mobile Spritzpistolen (EcoGun), automatische Rotationszerstäuber (EcoBell2), Farbwechsler (EcoLCC) und sparsame Farbversorgungssysteme. Das ermöglicht den Schulungsteilnehmern später, die nachhaltigen Lackiersysteme von Dürr mit noch besseren Ergebnissen einzusetzen.
Kundenservice vor Ort wird groß geschrieben
Dürr ist in Indien mit mehr als 550 Mitarbeitern in fünf Geschäftsbereichen aktiv. Das Trainingscenter in Chennai wurde in einer Rekordzeit von sechs Monaten errichtet. Die Kosten beliefen sich in der ersten Phase auf über 600.000 Euro. Weitere Investitionen in Anlagen und Ausbildungspersonal sind für die kommenden Jahre geplant. Mit dem neuen Trainingscenter beweist Dürr ein weiteres Mal, wie wichtig dem Unternehmen der Service vor Ort ist. So müssen die Kunden ihre Facharbeiter zu Trainingszwecken nicht mehr in andere Länder schicken und sparen damit Zeit und Geld.
„Die Trainingsmodule basieren auf dem ‚Make in India‘-Konzept und wurden mit Blick auf das Marktpotenzial und die Bedürfnisse der Kunden in Indien entwickelt“, erklärte Dürr-Geschäftsführer Michael Berger in seiner Rede anlässlich der feierlichen Eröffnung des Trainingszentrums, die von einer traditionellen Lichterzeremonie begleitet wurde. „Das Hauptziel ist es, Wissen zu teilen und weiterzugeben sowie unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, mit unseren innovativen Technologien auf Tuchfühlung zu gehen.“
Bei den Feierlichkeiten waren zahlreiche namhafte indische und internationale Automobil-Unternehmen ver-treten, darunter Felix Homburg, Leiter des operativen Geschäfts von Daimler India Commercial Vehicles. Ebenfalls zu Gast war Achim Fabig, Generalkonsul am Deutschen Konsulat Chennai, der in seinem Grußwort auf die deutsche Weiterbildungs-tradition hinwies: „Deutsche Unternehmen haben schon immer viel Zeit, Energie und Aufwand in Schulungsmaßnahmen investiert. Ich freue mich, dass Dürr sich dieser Tradition zur Kompetenz verbunden fühlt.“ Ehrengast S. Raj, Leiter der Deutsch-Indischen Handelskammer, fügte ergänzend hinzu: „In der auf Wachstum programmierten indischen Autoindustrie herrscht eine große Nachfrage nach erfahrenen, speziell geschulten Arbeitskräften. Dieses Trainingszentrum wird helfen, hier eine Brücke zu schlagen und Indiens Arbeitskräfte global wettbewerbsfähig zu machen.“
Schulung und Information unter einem Dach
Die neue Einrichtung in Chennai dient nicht allein als Schulungseinrichtung, sondern auch als Ausstellung. Darin werden verschiedene Dürr-Produkte präsentiert, wie zum Beispiel ein Modell des EcoDryScrubber für die Trocken-Abscheidung von Overspray und ein Exemplar des Ecopure® VAR, einem modularen System zur Abluftreinigung.
Für die Vorbehandlung und die kathodische Tauchlackierung zeigt Dürr außerdem einen Teleskop-Stromabnehmer – eine Komponente des Rotationstauchverfahrens Ecopaint RoDip –, eine Auswahl an EcoCell-Dialysezellen für eine höhere Beschichtungsqualität, sowie ein Exemplar des EcoMultiCyclone, einem leistungsfähigenSystem zur Abscheidung von Feststoffpartikeln aus den Vorbehandlungsbädern.
Viele dieser Komponenten sind Teil des Eco+Paintshop-Konzepts, mit dem Dürr einen Beitrag für das verantwortungsbewusste und nachhaltige Lackieren in der Automobilindustrie leistet. Ein weiterer Vorteil des Konzepts: Die Prozesse sind so effizient, dass die Stückkosten für die Kunden aus der Automobilindustrie deutlich niedriger ausfallen. Mit diesen Innovationen hat der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer neue Maßstäbe für eine effektive Produktion gesetzt und sich auf dem indischen Subkontinent eine herausragende Position unter den Zulieferern der Automobilindustrie gesichert.